zum Hauptinhalt

Gladbach-Schalke: Gladbach besiegt Schalke – auf Schalker Art

Kompakt in der Abwehr und gut organisiert: Mit viel Geschick verteidigt die Borussia das 1:0 durch ein Tor von Marco Reus.

Selbst als alles vorüber war, gaben die Gladbacher ihren Gästen aus Gelsenkirchen immer noch keine Ruhe. Die 0:1 (0:1)-Niederlage der Schalker im Borussia-Park war gerade seit 15 Sekunden aktenkundig, als Felix Magath, der Trainer des S04, etwas grimmig ins Stadioninnere stapfte. Ihm auf dem Fersen folgte der Kollege Michael Frontzeck, der Magath fast so eng beschattete wie seine Fußballer die Schalker zuvor auf dem Platz. „Das war ein sehr, sehr enges Spiel“, sagte Frontzeck kurz darauf. Seine Mannschaft lobte er geradezu überschwänglich: „Im Spiel gegen den Ball waren wir heute Weltklasse.“

Und weil weder die Gladbacher noch die Schalker, die mit der Niederlage den Sprung an die Tabellenspitze verpassten, in der Offensive aufzutrumpfen wussten, reichte den Hausherren ein erfolgreicher Torschuss in der fünften Minute zu drei Punkten. Borussias Abwehrchef Dante spielte einen weiten Pass auf den Venezolaner Juan Arango, der den Ball gekonnt aus der Luft holte, während Schalkes komplette Viererkette selig zusah – und auf Zuspiel von Arango traf Marco Reus im Fallen zum 1:0.

Es war nicht nur der erste Heimtreffer der Borussen seit dem 19. September, sondern zugleich das Werk eines erstaunlichen 20-Jährigen. Erst im Sommer war Reus vom Zweitligisten Rot Weiss Ahlen nach Mönchengladbach gekommen, doch nach kurzer Eingewöhnungszeit scheinen ihm die großen Fußstapfen seines kleinen Vorgängers Marko Marin immer weniger Probleme zu bereiten. Damit steht Reus stellvertretend für die aufstrebende Borussia, die nach dem Erfolg über die beste Auswärtsmannschaft der Liga nun bereits seit fünf Spielen unbesiegt ist.

Die Gladbacher jedenfalls haben die Schalker gestern schon einmal geschlagen, und zwar mit deren eigenen Mitteln: mit einem kompakten, bestens organisierten Abwehrverbund, bestehend aus den resoluten Innenverteidigern Dante und Roel Brouwers, die zudem auf die Hilfe der ausgesprochen aufmerksamen Kollegen Michael Bradley und Thorben Marx aus dem defensiven Mittelfeld bauen können.

Wenn die Schalker einmal eine winzige Lücke im Borussen-Gestrüpp entdeckt hatten, fehlte es ihnen im Abschluss an Genauigkeit und Schärfe. Angreifer Kevin Kuranyi fiel vorrangig durch seine grashüpfergrünen Schuhe auf, die einzige echte Torchance der Gäste vergab Verteidiger Rafinha in der Nachspielzeit. „Gladbach hat ein schnelles Tor gemacht und dann nur noch gemauert“, meckerte Benedikt Höwedes, und auch Magath übte Kritik: „Es war nicht geplant, dass Gladbach so ein frühes Tor macht. Schließlich hat die Borussia Schwierigkeiten, wenn sie das Spiel machen muss.“ Man kann den Gladbachern allerdings nicht verdenken, dass sie einen eigenen Plan hatten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false