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Sport: Globales Missverständnis

Zwei Stürmer müssen bei den Eisbären verteidigen

Berlin. Der Moment war nicht glücklich gewählt von Rob Leask. Kurz vor Ende der Partie gegen die Kassel Huskies nahm für den Verteidiger des EHC Eisbären nach einer Spieldauerstrafe der Arbeitstag ein jähes Ende. Und für die Kollegen von Leask mündete ein gemütlicher Sonntagnachmittag im Sportforum Hohenschönhausen in vier Minuten Hektik. Die Unterzahl überstanden die Berliner mit einem Gegentor. 4:2 statt 4:1 – Egal, Mannheim verlor in Düsseldorf, die Eisbären sind wieder Tabellenerster der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Eine schöne Sache. Nicht für Pierre Pagé, so schien es. Nach dem Spiel gegen Kassel wollte sich der Trainer der Eisbären kaum beruhigen – wegen Leask. „Das war kein Foul von Rob“, sagte Pagé. „Die Schiedsrichter haben nichts gesehen, wir nicht, die ganze Welt hat kein Foul gesehen.“ Nun ja, das globale Missverständnis vom Sonntag ändert nichts daran, dass Leask nun Donnerstag für das Spiel gegen Düsseldorf gesperrt ist.

Und da beginnen die Probleme der Eisbären. Schon gegen Kassel standen Pagé nur vier Verteidiger zur Verfügung. Neben John Gruden (Hüftverletzung) fehlte Ricard Persson. Wegen einer Blinddarmentzündung musste der Schwede ins Krankenhaus und wurde noch am Sonntag operiert. Der Eingriff verlief gut, dem Patienten Persson ging es am Montag wieder besser. Natürlich, drei Wochen Pause fallen für den zuverlässigsten Verteidiger der Eisbären nun an.

Ohne Persson, Gruden und Leask gegen Düsseldorf? Wieder – wie gegen Kassel – mit den Stürmern Sven Felski und Florian Keller in der Defensive? Keine günstige Voraussetzung, um die Tabellenführung über die Runden zu bringen. Denn ab Freitag ist für die Eisbären zwei Wochen Erholungspause – oder auch nicht: Eishockey-Bundestrainer Hans Zach hat Boris Blank, Nico Pyka, Torwart Oliver Jonas und Felski für den kommende Woche in Hannover stattfindenden Deutschland-Cup nominiert.

Verteidiger? Da gibt es doch noch einen bei den Eisbären: David Cooper. Seit geraumer Zeit dreht der Kanadier nach überstandener Verletzung im Training missmutig seine Runden, meist allein und unbeachtet von den Kollegen. Die Berliner haben Cooper noch nicht mal bei der DEL lizenziert. In der Not könnte der Kanadier doch gegen Düsseldorf helfen? „Schauen wir mal“, sagt Manager Peter John Lee. „Felski und Keller waren doch sehr gut gegen Kassel. Und vielleicht ist Gruden Donnerstag ja wieder gesund.“ Schon verstanden. Das Interesse am Comeback des David Cooper ist bei den Eisbären gering. Mag es vor dem eigenen Tor auch noch so turbulent zugehen.

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