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Sport: Gold im Sprint

Unger ist bei Hallen-EM einziger deutscher Sieger

Madrid - Die Siegerehrung über 200 Meter der Männer bei den Hallen-Europameisterschaften der Leichtathleten in Madrid übernahm Helmut Digel. Das passte gut. Denn der deutsche Vize-Präsident des internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF ehrte den einzigen deutschen Sieger der dreitägigen Wettkämpfe von Madrid: Tobias Unger (Kornwestheim) wurde in 20,53 Sekunden Europameister über 200 Meter. Ausgerechnet Unger. Denn der 25-Jährige studiert in Tübingen bei Professor Digel Sportmarketing.

Für Unger ist das ein Erfolg, der fast dem Erreichen des olympischen Finals von Athen, in dem er Siebenter war, gleich zu setzen ist und der in Madrid nicht überraschend kam. Denn als Nummer eins der europäischen Bestenliste war er nach Madrid gereist. Das Ergebnis von Unger ist zugleich ein neuer deutscher Hallenrekord. Genau zwei Wochen zuvor hatte er diese Bestmarke auf 20,56 Sekunden geschraubt, nun steigerte er sich trotz eines verschlafenen Starts nochmals um drei Hundertstelsekunden. „Der Druck war schon sehr groß“, sagte Unger, der vor einem Jahr bei der Hallen-WM Dritter über 200 m gewesen war.

Bei der Hallen-EM, bei der die Russin Jelena Isinbajewa mit einem Stabhochsprung-Weltrekord von 4,90 Metern für den Höhepunkt sorgte, blieben die Starter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) im Rahmen der Erwartungen. Neben dem einen Titel gewannen sie vier weitere Bronzemedaillen, was aber in der Medaillenwertung nur zu Rang elf reichte.

Kirsten Bolm (Mannheim) wurde gestern Dritte über 60 m Hürden in 8,00 Sekunden. Tags zuvor hatte es drei dritte Ränge durch den 400-m-Läufer Sebastian Gatzka (Frankfurt), den Stabhochspringer Tim Lobinger (Köln) und Weitspringerin Bianca Kappler (Rehlingen) gegeben. Dass Kappler eine Medaille bekam, entschied die Jury allerdings erst am nächsten Morgen. Ein Messfehler hatte für Konfusion gesorgt. Zunächst sollte die 27-Jährige am Sonntag den fraglichen Sprung wiederholen. Dagegen legte der DLV Protest ein. Und nach dem Studium von Fernsehbildern entschieden die Schiedsrichter schließlich, Kappler auf Rang drei zu setzen.

„Ich freue mich über die Entscheidung, aber ich glaube ehrlich gesagt, dass der falsch gemessene Sprung sogar im Bereich der Silbermedaille gewesen wäre“, sagte Bianca Kappler. Sie hatte bereits am Sonnabend erklärt hatte, dass sie zu einem einzelnen Sprung am Sonntag nicht antreten würde.

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