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Sport: Graciano Rocchigiani gefährdet eine Millionen-Börse, weil er sich nicht dem Jet-lag aussetzen wollte

"Enfant terrible" Graciano Rocchigiani hat die letzte Millionen-Börse seiner schillernden Karriere als Preisboxer durch eigenes Verschulden möglicherweise leichtfertig verschenkt. "Rocky" ließ eine Pressekonferenz in New York für den bevorstehenden WM-Kampf im Halbschwergewicht gegen Superstar Roy Jones jr.

"Enfant terrible" Graciano Rocchigiani hat die letzte Millionen-Börse seiner schillernden Karriere als Preisboxer durch eigenes Verschulden möglicherweise leichtfertig verschenkt. "Rocky" ließ eine Pressekonferenz in New York für den bevorstehenden WM-Kampf im Halbschwergewicht gegen Superstar Roy Jones jr. platzen, weil er sich nicht den Strapazen eines Jetlags aussetzen wollte. Der für den 6. November in Biloxi/Mississippi angesetzte Kampf wurde vom US-Pay-TV-Sender HBO und von Promoter Murad Muhammad daraufhin abgesagt, ein neuer Termin steht nicht fest.

"Es ist schade, dass er eine solche Chance sausen lässt. Aber HBO hatte das Gefühl, dass Rocky zum Kampf nicht auftauchen würde. Aus mangelnder Planungssicherheit hat sich das Fernsehen deshalb zurückgezogen", erklärte Veranstalter Murad Muhammad dem Sport-Informations-Dienst. Der 35-jährige Berliner hatte nach einjährigem zähen juristischen Ringen den Fight gegen Superstar Jones erzwungen, für den ihm eine Börse von 1,4 Millionen Dollar garantiert ist. Auslöser für die Absage war laut US-Promoter Muhammad Rocchgianis Nichterscheinen bei einer für den vergangenen Donnerstag angesetzten Pressekonferenz im "Nike Town" in New York, einem riesigen Kaufhaus. "Wie soll ich einen Kampf promoten, wenn einer der Hauptdarsteller nicht da ist", so Muhammad.

Dies sieht Rocchigianis Ehefrau und Managerin Christine allerdings ganz anders. "Wir hatten angeboten, dass Graciano aus Nike Town Berlin live zugeschaltet wird. Doch es gab keine Reaktion", sagte Frau Rocchigiani. Sie kündigte gleichzeitig juristische Schritte an: "So einfach geht das nicht. Wir haben einen Vertrag, und der Weltverband WBC hat diesen Kampf angesetzt."

Rocchigiani hatte zusammen mit seinem Anwalt Björn Ziegler nach einjährigem Ringen im Sommer dieses Jahres den Fight gegen Roy Jones erzwungen. Im März 1998 hatte der Berliner sich das von Jones scheinbar niedergelegte Championat mit einem Punktsieg gegen den Amerikaner Michael Nunn in der Max-Schmeling-Halle geholt. Doch in einer dubiosen Aktion nahm das WBC nach einer Klage des Jones-Managements Rocchigiani den Gürtel wieder ab.

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