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Sport: Große kleine Schritte

Jovo Stanojevic kehrt nur langsam zu Alba zurück

Berlin - Eigentlich sollte ein Basketballspieler nie den Ball mit nur einer Hand festhalten, weil er ihm leicht wieder weggeschlagen werden kann. Als aber Jovo Stanojevic am vergangenen Mittwoch in der Max-Schmeling-Halle den Ball nach einem Rebound mit einer Hand vom Körper weg hielt und mit energischem Blick einen Anspielpartner suchte, freute sich Alba Berlins Teammanager Henning Harnisch: „Das ist ein Zeichen, dass sein Selbstbewusstsein zurückkommt.“

Es sind nur kleine Dinge, die dafür sprechen, dass Jovo Stanojevic langsam zurück in die Mannschaft findet. „Er macht große kleine Schritte“, hat Henning Harnisch festgestellt. Doch der Weg bleibt beschwerlich. Vor seinem Kreuzbandriss hatte er zahlreiche Bundesligaspiele dominiert, in der letzten Saison erzielte er in durchschnittlich 26 Minuten 16,8 Punkte. Seit seinem Comeback am 21. Januar kommt er nur noch als Rollenspieler zum Einsatz. Heute im Bundesligaspiel gegen den Tabellenletzten Karlsruhe (18.30 Uhr, Max-Schmeling- Halle), der seit 16 Spielen nicht mehr gewonnen hat, könnte er wieder länger auf dem Feld stehen. Was Trainer Henrik Rödl allerdings nicht bestätigen will: „Ich gebe keine Spielzeitgarantien.“

Jovo Stanojevic fiel es anfangs schwer, die ungewohnte Rolle zu akzeptieren. Zu einer Boulevardzeitung soll er gesagt haben: „Wenn Alba mich nicht mehr haben will, dann gehe ich.“ Gestern war er für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. „Er war vor einigen Wochen etwas unzufrieden“, sagt sein Agent Misko Raznatovic von der Spielervermittlungsagentur Beobasket. Inzwischen hat Stanojevic gelernt, mit der neuen Situation umzugehen. Die geringe Spielzeit sei nicht ungewöhnlich, findet Raznatovic, „das ist normal nach einer achtmonatigen Pause.“ Stanojevic werde die Saison auf jeden Fall bei Alba zu Ende spielen.

„Der Plan mit ihm ist langfristig“, bestätigt Harnisch. Alba hatte den Vertrag mit dem Serben in der Verletzungspause um zwei Jahre verlängert. Beim 83:49 über Frankfurt im Pokal deutete sich in 14 Minuten Spielzeit an, dass er allmählich zu alter Stärke zurückfinden kann. „Das ist ein Prozess“, sagt Harnisch, „aber er wird nicht mehr lange dauern.“ ben

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