zum Hauptinhalt

Sport: Grün ist die Niederlage

Allein die Vorstellung zauberte ein diabolisches Grinsen auf das Gesicht all jener, die sich in irgendeiner Weise der blau-weißen Fraktion zugehörig fühlen: Der FC Schalke 04 schnappt dem großen FC Bayern München in der Endabrechnung dieser Spielzeit Platz drei weg und wirft den ungeliebten Kontrahenten aus dem Süden damit aus der Champions League. Quasi als späte Rache für den Meisterschafts-Showdown der vergangenen Saison.

Allein die Vorstellung zauberte ein diabolisches Grinsen auf das Gesicht all jener, die sich in irgendeiner Weise der blau-weißen Fraktion zugehörig fühlen: Der FC Schalke 04 schnappt dem großen FC Bayern München in der Endabrechnung dieser Spielzeit Platz drei weg und wirft den ungeliebten Kontrahenten aus dem Süden damit aus der Champions League. Quasi als späte Rache für den Meisterschafts-Showdown der vergangenen Saison. Nur, wer solch verwegene Pläne verfolgt, muss den Vorsätzen auch Taten folgen lassen. Und das versäumten die Schalker beim 0:3 (0:1) bei Werder Bremen von der ersten bis zur letzten Minute.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de "Da fehlte einfach die Ernsthaftigkeit. Das war gar nichts", sagte Schalkes Manager Rudi Assauer. Seine Mannschaft spielte vor 35 600 Zuschauern im in dieser Saison erstmals ausverkauften Weserstadion völlig uninspiriert, passiv, fast schon gelähmt. In der ersten Halbzeit bewertete Schalkes Trainer Huub Stevens das Auftreten seiner Mannschaft, als "Katastrophe", nach dem Seitenwechsel gab es keine Besserung. "Es war eben ein Tag, an dem nichts zusammengeht", sagte Mittelfeldspieler Andreas Möller. In der Tat spielt so keine Mannschaft mit gesteigerten internationalen Ambitionen. Es war bereits die zweite Pleite des Pokalfinalisten gegen das Team von Trainer Thomas Schaaf in dieser Spielzeit. Beim 1:4 im Hinspiel hatten die Schalker ihre bisher einzige Bundesliga-Niederlage in der Arena bezogen. Ein Erlebnis, das schmerzte, oder wie es das regionale Sportblatt "Revier-Sport" in unnachahmlicher Diktion formulierte: "Hinspielstachel sitzt tief".

Beim Wiedersehen taten die Schalker nichts, um sich für die Pleite aus dem Hinspiel zu revanchieren. Vielleicht mag es daran gelegen haben, dass mit Andreas Möller und Marc Wilmots zwei Führungskräfte aus der Offensivabteilung angeschlagen ins Spiel gegangen waren. Doch auch andere Leistungsträger wie die Nationalspieler Jörg Böhme, Ebbe Sand oder Emile Mpenza präsentierten sich diesmal weit von ihrer Normalform entfernt.

Den Sieg nicht verdient

Ganz anders war da das Auftreten der Gastgeber. Wilmots sah eine Bremer Mannschaft, die "zweikampfstark, aggressiv und kompakt" zu Werke ging. Bei Schalke waren all diese Tugenden nicht einmal rudimentär vorhanden. Und so war der Bremer Erfolg durch die Tore von Frank Baumann, Ailton und Thorsten Frings auch in dieser Höhe verdient. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Schalkes Kapitän Tomasz Waldoch nach etwas mehr als einer Stunde erst einen Kopfball an den Pfosten setzte und Kollege Tomasz Hajto den Nachschuss an die Unterkante der Latte manövrierte. Die Fernsehbilder belegten, dass der Ball hinter der Linie aufsprang. Was solls, "wir hatten den Sieg heute nicht verdient", sagte Manager Rudi Assauer.

Warum die Schalker ausgerechnet gegen Werder Bremen solch eklatante Ausfallerscheinungen haben, ist auch Stevens "ein Rätsel. Aber wenn man zweimal so deutlich verliert, muss da was sein." Die Chancen, den nun besser platzierten Mannschaften von Bayern München und Hertha BSC im Kampf um Platz drei das Nachsehen zu geben, sind durch die Schlappe im Bremer Weserstadion drastisch gesunken. Assauer fand es "sehr ernüchternd, feststellen zu müssen, dass die Mannschaft mit einer solchen Chance überhaupt nicht umgehen kann." Bei der Ursachenforschung tat sich auch der Manager schwer: "Entweder die Mannschaft hatte die Hosen voll oder es lag an einer Frühjahrsmüdigkeit." Eines ist für den Manager der Schalker nach den beiden Niederlagen gegen den SV Werder Bremen jedoch gewiss: "Die grüne Farbe liegt uns nicht."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false