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Sport: Gunda Niemann-Stirnemann begründet ihre Trennung vom Erfolgscoach Gneupel

Ein Weltmeisterschafts-Titel in dieser Saison war Gunda Niemann-Stirnemann zu wenig. Deshalb geht das erfolgreichste Eisschnelllauf-Duo der Welt künftig getrennte Wege.

Ein Weltmeisterschafts-Titel in dieser Saison war Gunda Niemann-Stirnemann zu wenig. Deshalb geht das erfolgreichste Eisschnelllauf-Duo der Welt künftig getrennte Wege. Die 17-malige Weltmeisterin und ihr Trainer Stephan Gneupel haben ihre fast sechsjährige Zusammenarbeit beendet. Die Erfurterin wird künftig vom Chemnitzer Klaus Ebert betreut, jedoch weiter ihrem Heimatverein angehören.

Der Bruch zwischen Gneupel und Niemann-Stirnemann zehn Tage nach ihrem WM-Sieg über 5000 Meter hatte sich bereits in Japan angedeutet. Ungewöhnlich dabei war, dass nicht nur die Athletin die Trennung vollzog, sondern auch der Trainer seinen Abschied betrieb. "In den letzten Monaten gingen unsere Auffassungen nicht immer konform", umschrieb Gneupel das Zerwürfnis diplomatisch. Gneupel hatte die Thüringerin zu drei EM-Titeln, fünf WM-Titeln als Allrounder und neun auf den Langstrecken geführt. Hinzu kam ein Olympiasieg über 3000 Meter.

"Traumkarriere mit Tränen und Triumphen" heißt der Untertitel ihrer Autobiografie "Ich will", die Gunda Niemann-Stirnemann in ihrer Heimatstadt vorstellte. In dieses Bild passt auch ihr Auftritt bei der Einzel-WM in Nagano: Schon nach der überraschenden Absage des 1500-Meter-Rennens einen Tag nach dem Sieg über 5000 Meter gab es eine Verstimmung zwischen Trainer, Athletin und Manager, die letztlich die Krise auslöste. "Ich konnte nichts an die Öffentlichkeit geben, bevor es keine Aussprache gegeben hatte", begründete Stirnemann ihr vorhergehendes Trennungs-Dementi.

Schon nach den Olympischen Spielen von Lillehammer, wo sie als Favoritin ohne Gold geblieben war, hatte sie ihrer Karriere mit einem Trainerwechsel einen neuen Impuls gegeben. Die Abkehr von Gaby Fuß leitete die erfolgreiche Zeit unter Gneupel ein. Die Suche nach neuen Reizen ist im Hinblick auf die Olympischen Spiele auch diesmal der Hauptgrund. "In Inzell und Berlin laufen meine Hauptkonkurrentinnen, schon deshalb lag der Wechsel zu Ebert nahe."

Ebert betreut mit Frank Dittrich auch Deutschlands besten Langstreckler. "Alle meine Athleten haben den Schritt von Gunda akzeptiert. Aber sie wird sich in die Trainingsgruppe einfügen müssen."

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