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Sport: Gut, schön und abstiegsgefährdet

Frank Rost tat das einzig Richtige. Er stürmte wortlos in die Kabine.

Von Karsten Doneck, dpa

Frank Rost tat das einzig Richtige. Er stürmte wortlos in die Kabine. Wer etwas von ihm wissen wollte, dem sagte der neue Torwart des Hamburger SV nur, dass er über das eben Erlebte jetzt erstmal eine Nacht schlafen müsse. Der HSV hatte gerade verloren. 0:2 daheim gegen den FC Bayern. Ein Testspiel nur, sicher keine Schande. Aber die Leistung der Hamburger, als Vorletzter der Bundesliga stark abstiegsgefährdet, war erbärmlich gewesen. Zusammenhanglos, ideenarm und abwehrschwach präsentierte sich der Traditionsklub – und insgesamt: stark zweitligaverdächtig.

Es gab danach HSV-Profis, die dem maladen Auftritt eine Woche vor dem Rückrundenstart noch positive Zeichen abrangen. Schönredner halt. „Wir haben eine gute Mannschaft beisammen“, meinte zum Beispiel Abwehrspieler Bastian Reinhardt. Gute Mannschaften stehen aber selten so weit unten in der Tabelle wie derzeit die Hamburger. Der Eindruck entsteht, als habe man beim HSV noch immer nicht begriffen, in welch prekärer Lage sich der Verein befindet. Da greifen Verdrängungsmechanismen. Einige Profis scheinen nach wie vor persönlich beleidigt zu sein, dass die Champions League für den HSV so früh und schamvoll geendet hat. Existenzkampf? Den führen doch die anderen: Mainz, Bochum, Cottbus.

Diese Haltung ist unangemessen und obendrein hochnäsig. Thomas Doll, der Trainer, wäre gut beraten, klare Analysen in noch klarere Worte zu fassen. Es sind nur noch sechs Tage bis zum Rückrundenstart in Bielefeld – und nur noch 17 Spiele bis zur Zweiten Bundesliga.

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