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Sport: Gute Bilanz, leeres Portemonnaie Aufsichtsrat zwingt Werder zum Sparen

Donaueschingen - Das Golfhotel Öschberghof in Donaueschingen lässt kaum Wünsche offen. Eine Luxusherberge in der Idylle zwischen Schwarzwald, Schweiz und Bodensee mit angrenzendem Sportplatz, in der die Bedingungen für einen Fußball-Bundesligisten kaum besser sein könnten.

Donaueschingen - Das Golfhotel Öschberghof in Donaueschingen lässt kaum Wünsche offen. Eine Luxusherberge in der Idylle zwischen Schwarzwald, Schweiz und Bodensee mit angrenzendem Sportplatz, in der die Bedingungen für einen Fußball-Bundesligisten kaum besser sein könnten. Dummerweise nutzt das dem SV Werder Bremen im Trainingslager gerade wenig, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr passen. Denn Aufsichtsratschef Willi Lemke hat nach dem dringend nötigen Gedankenaustausch zwischen seinem Gremium und der Geschäftsführung mit dem Vorstandsvorsitzenden Klaus Allofs ein Machtwort gesprochen. „Wir haben hart, aber konstruktiv diskutiert. Da die Einnahmen aus der Champions League fehlen, ist die finanzielle Ausstattung gegenüber der Vorsaison, wo wir durch diese Einnahmen und den Özil-Transfer einen Gewinn erwirtschaftet haben, deutlich verringert“, teilte der Verein mit.

Der UN-Sonderbotschafter und Ex-Manager Lemke wird weiter wie folgt zitiert: „Dennoch wurden bereits erhebliche Mittel für die Verpflichtungen der Spieler Ekici, Schmitz, Wolf, Stevanovic und Trybull freigegeben. Das Planbudget 2011/2012 beinhaltet bereits jetzt signifikante Ausgaben, die deutlich über die erwarteten Einnahmen hinausgehen.“ Unter dem Strich heißt das nichts anderes, als dass sich Lemke, 64, im Ringen um die künftige Vereinspolitik gegen seinen Nachfolger Allofs, 54, durchgesetzt hat.

Und dass die Finanzlage des Klubs äußerst angespannt ist, auch wenn er stets kerngesunde Bilanzen vorlegt und die Lizenz wie so oft ohne Auflagen erhalten hat. Doch die weit mehr als 100 Millionen Euro aus sechs Champions-League-Teilnahmen in sieben Spielzeiten sind aufgebraucht; sie sind wohl weitgehend in die Taschen der Spieler und Berater geflossen. Und bei den opulenten Transfererlösen aus den Verkäufen von Diego oder Özil wird gerne vergessen, dass die Hanseaten gleichzeitig auch kräftig investiert haben: in der vergangenen Saison 7,5 Millionen Euro für Wesley, 6,5 Millionen für Marko Arnautovic, davor beispielsweise 8,2 Millionen für Marko Marin. Und jetzt rund fünf Millionen für den neuen Spielmacher Mehmet Ekici, der mit einer Leistenverletzung aber erst einmal ausfällt. Selbst eine Leihgebühr von 600 000 Euro für den Griechen Sokratis Papastathopoulos als dringend benötigten Innenverteidiger können die Bremer derzeit nicht stemmen. Und Torjäger Claudio Pizarro kokettiert schon mit seinem Abgang im nächsten Jahr. Frank Hellmann

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