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Sport: Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Trainer Kurt Jara verliert mit Kaiserslautern 2:3 beim HSV

Hamburg (Tsp/dpa). Kurt Jara hat immer wieder betont, er habe in Hamburg sehr eine gute Zeit gehabt. Jetzt ist er als Trainer beim 1. FC Kaiserslautern beschäftigt, und wenn der Österreicher wieder mal über seine guten Zeiten im Norden plaudert, dann wird er möglicherweise die gestrigen 90 Minuten gegen seinen früheren Arbeitgeber ausklammern. 3:2 (1:0) gewann der Hamburger SV das Duell gegen Kaiserslautern, und ausgerechnet Christian Rahn, den Jara während seiner Trainertage beim HSV zum Reservisten degradiert hatte, war vor 41 020 Zuschauern in der AOLArena der überragende Mann beim Sieger. Rahn schoss zwei Tore selbst, das 2:0 von Bernardo Romeo bereitete er mustergültig vor. Selbst HSV-Trainer Klaus Toppmöller geriet daraufhin ins Schwärmen: „Christian ist auf einem guten Weg. Wenn er immer so spielt, ist er sicherlich ein heißer Kandidat für Rudi Völler für die Europameisterschaft.“ Jara wollte da nicht widersprechen.

Rudi Völler, der Bundestrainer, wird aus der Partie in Hamburg nicht nur die gute Kunde von Rahns tadelloser Leistung erhalten, sondern auch eine schlechte. Lauterns Nationalstürmer Miroslav Klose beendete zwar mit seinem Kopfballtreffer zum 1:2 eine 963-minütige torlose Zeit, aber er zog sich auch eine Bänderverletzung im Knie zu und muss nun um seinen Einsatz im Länderspiel am Mittwoch gegen Belgien bangen. „Ich konnte nicht mehr laufen. Mal sehen, was jetzt wird“, sagte Klose.

Kaiserslautern befand sich in der schwierigen Lage, zweimal einem Zwei-Tore-Rückstand hinterlaufen zu müssen. Es spricht für die Moral der Mannschaft, dass Marian Hristow nach dem 1:3 die Pfälzer noch einmal heranbrachte. Hristow hatte schon beim Stande von 0:0 in der Anfangsphase mit einem Kopfball an die Latte des HSV-Tores Pech gehabt. Zu mehr reichte es gegen die in der Abwehr nicht besonders sicher wirkenden Hamburger aber nicht. „Erst nach dem 0:2 haben wir gefightet und gefährlicher nach vorne gespielt“, meinte Trainer Jara. Des einen Leid, des anderen Freud. Toppmöller stellte fest: „Wir haben jetzt in 17 Spielen unter meiner Regie 28 Punkte geholt. Darauf bin ich stolz, auch wenn wir auswärts unser spielerisches Potenzial nicht ganz ausschöpfen können.“

Aber auch Kurt Jara wird vielleicht in Hamburg etwas Trost gefunden haben – trotz des großen Auftritts von Christian Rahn. Die meisten HSV-Profis begrüßten ihren ehemaligen Trainer vorher freundlich per Handschlag, auch die HSV-Fans hatten ein Transparent aufgehängt, auf dem zu lesen stand: „Willkommen zu Hause, Kurt“.

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