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Sport: Guter Wurf

Alba Berlin holt Kevin Rankin als neuen Power Forward

Von Christian Hönicke

Berlin. „Wir haben den optimalen Mann gefunden“, sagt Marco Baldi, Vizepräsident von Alba Berlin. Der gute Mann hat auch einen n: Kevin Rankin. Der Basketball-Bundesligist hat den 31-Jährigen gestern vom italienischen Erstligisten Pallacanestro Biella verpflichtet. Der Power Forward bekommt einen Ein-Jahres-Vertrag plus Option für ein weiteres Jahr und soll den kürzlich entlassenen Andrius Jurkunas ersetzen.

Jurkunas war erst vor wenigen Wochen unter Vertrag genommen worden, hatte bei diversen Vorbereitungsspielen für die neue Saison aber wegen Rückenproblemen gefehlt. Die stellten sich nach dem für Neuverpflichtungen obligatorischen Medizin- Check als schwere Bandscheiben-Erkrankung heraus, die einen mehrmonatigen Ausfall des Litauers bedeutet hätte. „Er würde die Sportinvalidität riskieren, wenn er sich jetzt nicht operieren lässt“, hatte Albas Mannschaftsarzt Gerd-Ulrich Schmidt gesagt.

Nun kommt also Rankin. Der 2,10 Meter große Power Forward wurde nach einer guten College-Laufbahn beim sogenannten Draft 1994 sogar von einem NBA-Team, den Cleveland Cavaliers, verpflichtet. Allerdings konnte Rankin sich dort nicht durchsetzen und wechselte schon kurz darauf zu Fenerbahce Istanbul. Dort nahm er dann auch die türkische Staatsbürgerschaft an. Gut für Alba: Mit seinem normalen Pass wäre Rankin nach Quadre Lollis und DeJuan Collins der dritte US-Amerikaner im Team. Erlaubt sind nur zwei Nichteuropäer. Die Staatsbürgerschaft ist allerdings nicht Rankins einziger Vorteil. „Er ist groß, kann uns unter dem Korb helfen und hat außerdem einen guten Wurf“, sagt Albas Cheftrainer Emir Mutapcic. „Ich hoffe, dass er in einer guten physischen Verfassung ist, keine körperlichen Probleme hat, und dass er menschlich und spielerisch zu uns passt. Dann wird er eine echte Verstärkung sein.“

Mutapcics Vorgänger Svetislav Pesic könnte ihm da wohl Genaueres sagen. Er verlor nämlich 1998 mit Alba in der Europaliga 65:76 bei Ülker Istanbul. Rankin half mit 27 Punkten für die Türken kräftig dabei mit. Dass er drei von vier Dreipunktewürfen versenkte, hat sich bei den Berlinern wohl sehr gut eingeprägt. Albas PR-Manager Justus Strauven: „Rankin spielt auf der gleichen Position wie Quadre Lollis, kann aber von außen besser werfen.“

Das Spiel gegen Alba ist aber schon vier Jahre her, und seitdem hat sich der mittlerweile 31-Jährige von der ganz großen Basketball-Bühne ein wenig verabschiedet. Vor zwei Jahren spielte Kevin Rankin in Italien sogar nur noch in der Zweiten Liga, bevor er mit Biella den Aufstieg schaffte. Eine Knieverletzung hatte zuvor das Ende seiner Zeit bei Ülker Istanbul bedeutet, die er unter anderem mit dem ehemaligen Alba-Spieler Teoman Alibegovic verbrachte. Und mit Teoman Öztürk, den er nun in Berlin wiedersehen wird. Erstmal muss er jedoch die medizinischen Tests in den kommenden Tagen bestehen. Man ist vorsichtig geworden bei Alba.

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