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Finale. Der Österreicher Dominic Thiem schlägt Djokovic und fordert Nadal.

© Carles Platiau/Reuters

Update

Halbfinal-Sieg gegen Novak Djokovic: Dominic Thiem zieht ins Finale der French Open ein

Nach fünf langen Sätzen inklusive Regenunterbrechung steht der Österreicher Thiem im Finale der French Open. Und trifft wieder auf Rafael Nadal.

Dominic Thiem hat die Grand-Slam-Siegesserie von Novak Djokovic beendet und die Hoffnungen des Weltranglisten-Ersten auf den vierten großen Titel nacheinander zerstört. Der 25 Jahre alte Tennisprofi aus Österreich entschied das tags zuvor abgebrochene und am Samstag wegen Regens erneut für eine Stunde unterbrochene Halbfinale gegen den 32 Jahre alten Serben in am Ende nervenaufreibenden 4:13 Stunden mit 6:2, 3:6, 7:5, 5:7, 7:5 für sich.

„Es war ein großartiges Match. Ich habe zum ersten Mal fünf Sätze in Roland Garros gespielt, das war ein guter Anfang“, sagte Thiem, der beim Stand von 5:3 seine ersten beiden Matchbälle noch leichtfertig verspielt hatte und schließlich seinen dritten Matchball nutzte.

Im Endspiel am Sonntag (15.00 Uhr/Eurosport) trifft Thiem in einer Neuauflage des Vorjahresfinals auf den elfmaligen Roland-Garros-Champion Rafael Nadal. „Immer wenn hier einer ins Endspiel kommt, spielt er gegen Rafa“, scherzte Thiem. „Ich werde alles versuchen. Er ist der Favorit, aber ich freue mich drauf.“

Der 33 Jahre alte Spanier Nadal hatte sich am Freitag gegen den vier Jahre älteren Roger Federer aus der Schweiz glatt in drei Sätzen mit 6:3, 6:4, 6:2 durchgesetzt und sein zwölftes Paris-Finale erreicht.

Djokovic bei den Buchmachern eigentlich vorn

„Wer auch immer es sein wird, es wird kompliziert. Wir sprechen über die Nummer eins und die Nummer vier der Welt“, hatte Nadal gesagt, der nun einen Tag mehr Pause hatte und ausgeruhter in das Endspiel gehen wird. „Ich hoffe, dass ich bereit bin, gegen wen auch immer mein Bestes zu geben, aber ich gehe selbstbewusst in das Match.“

Die meisten Beobachter und Experten hätten wohl eher mit Djokovic als zweitem Final-Teilnehmer gerechnet. Ohne Satzverlust war der 15-malige Grand-Slam-Gewinner bis zu seinem Halbfinale durch das Turnier gerauscht. Im Viertelfinale ließ er dem Weltranglisten-Fünften Alexander Zverev keine Chance. 26 Grand-Slam-Matches in Serie hatte Djokovic nicht verloren, die Australian Open, Wimbledon und die US Open gewonnen. Die historische Chance auf den sogenannten Nole-Slam, also alle vier großen Titel zur gleichen Zeit zu halten, aber war am frühen Samstagnachmittag dahin.

Um 18.30 Uhr hatten die Organisatoren am Freitag beschlossen, das Spiel wegen orkanartiger Böen zu vertagen. Djokovic kam mit den Bedingungen ganz offensichtlich schlechter zurecht als Thiem. Vor allem im ersten Satz haderte der Serbe viel, schützte sich bei den Seitenwechseln immer mit einem Handtuch über dem Kopf vor dem umherwirbelnden Sand oder blickte genervt zum Himmel.

So mussten Djokovic und Thiem am Samstag um 12.00 Uhr auf dem Center Court nachsitzen - und erneut erwischte der Österreicher den besseren Start. Mit 7:5 gewann er den dritten Satz, er überrumpelte seinen Kontrahenten immer wieder mit unerreichbaren Stoppbällen.

Im vierten Satz holte Thiem zwar zunächst einen 2:4-Rückstand auf, gab den Durchgang aber in 54 Minuten ab. Djokovic verschwand in der Kabine - und kassierte wenig später im fünften Satz das Break zum 1:4. Doch dann fing es wieder an zu regnen und die Spieler flüchteten für etwas mehr als eine Stunde vom Platz. Danach sahen die Zuschauer ein Nervenspiel. Thiem vergab Breakbälle zum 5:1. Mit zwei leichten Rückhand-Fehlern verschluderte er die ersten beiden Matchbälle. Beim dritten aber landete seine Vorhand für Djokovic unerreichbar im Feld. (dpa)

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