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Das erste Halbfinale zwischen Atletico und Chelsea war nichts für Fußballfeinschmecker.

© dpa

Halbfinale in der Champions League: Keine Tore zwischen Atletico und Chelsea im Hinspiel

Das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen Atletico Madrid und dem FC Chelsea bot wenig Spektakuläres. Am Ende ging die Defensivtaktik von Gäste-Trainer Jose Mourinho mal wieder auf.

Was wäre das für eine Geschichte gewesen: Ein Torwart debütiert mit 41 Jahren in der Champions League und wahrt seiner Mannschaft mit spektakulären Paraden die Chance auf den Finaleinzug. Aber Mark Schwarzer hatte in dieser Saison bereits ein Vorrundenspiel für den FC Chelsea bestritten und nach seiner Einwechslung am Dienstag gab es lange wenig zu tun für den Deutsch-Australier beim 0:0 gegen Atletico Madrid. Die Londoner hatten im Halbfinal-Hinspiel in Spanien auf ernstzunehmende Offensivbemühungen verzichtet und hinten kaum Schüsse auf Schwarzers Tor zugelassen.

José Mourinho soll es recht gewesen sein, Chelseas Trainer sicherte sich mit seiner Mauertaktik eine annehmbare Ausgangsposition für das Rückspiel kommende Woche Mittwoch in London. Der Portugiese, der einst den Rivalen Real trainiert hatte, wurde von den Atletico-Fans mit Pfiffen empfangen. Anerkennung gab es keine dafür, dass Mourinho zum fünften Mal in Folge mit verschiedenen Teams im Halbfinale stand. Denn seine Methoden sind vertraut: Der deutsche Nationalspieler André Schürrle blieb zunächst auf der Bank angesichts der defensiven Formation, die Mourinho im Estadio Vicente Calderon wählte.

"Für uns ging es darum, kein Gegentor zu kassieren. Das war unser Plan. Wir wollten defensiv gut stehen und auf Konter spielen. Mit einem 0:0 an die Stamford Bridge zu fahren ist nicht perfekt, aber okay", sagte Schürrle. Seine Reservistenrolle habe "taktische Gründe" gehabt. "Das akzeptiere ich. Ich bin für die Mannschaft da, auch wenn es nur für eine halbe Stunde ist."

Bei Atletico bekam der aus Wolfsburg gewechselte Brasilianer Diego den Vorzug vor Welt- und Europameister David Villa. Der Wechsel in der Offensive half Atletico wenig. Vor dem Spiel hatte Madrids Trainer Diego Simeone noch betont, beide Teams seien sich ähnlich in ihrer Spielweise, die auf eine sehr sichere Defensive setzt. Doch sein Gegenüber Mourinho tat dies noch konsequenter, Chelsea zog sich von Beginn an weit, weit zurück in die eigene Hälfte und zwang Atletico, den Ball so endlos in den eigenen Reihen kreisen zu lassen, wie es sonst nur der FC Barcelona oder der FC Bayern pflegen. Nahezu 70 Prozent Ballbesitz wies Atletico am Ende auf.

Chelseas Torwart Cech musste früh ausgewechselt werden

Als nennenswerteste Szene der ersten Hälfte ging ein Eckball nach einer Viertelstunde durch, bei dessen Klärung Chelseas Keeper Petr Cech auf den rechten Arm fiel. Der Tscheche wurde ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht, Schwarzer, einst in Dresden und Kaiserslautern beschäftigt, kam ins Spiel. Doch er blieb zunächst so beschäftigungslos wie auf der Gegenseite Thibaut Courtois. Der von Chelsea ausgeliehene Belgier stand trotz möglicher Vertragsstrafe im Tor.

Nach der Pause schienen die Londoner gemerkt zu haben, dass ein Auswärtstor nicht schlecht wäre für das Rückspiel und wagten sich vermehrt in Atleticos Hälfte. Mehr als ein Schuss des früheren Atletico-Stürmers Fernando Torres in die Arme Courtois’ sprang aber nicht heraus. Auf der Gegenseite musste Diego vom Feld, als er gerade mit zwei Torschüssen auffällig geworden war. Doch mit seiner Auswechslung begann eine Druckphase der Gastgeber, die nun Chelseas Strafraum berannten, lautstark angefeuert von 50.000 Zuschauern, aber ohne den Ball aufs Tor zu bekommen. Einen Freistoß Gabis und einen Kopfball Diego Costas in der Nachspielzeit durfte Schwarzer noch halten, immerhin. Chelsea hielt das 0:0, aber die verletzt ausgewechselten Terry und Cech könnten wie der gelbgesperrte Lampard im Rückspiel fehlen. (Tsp)

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