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Hallenhockey-WM: Deutsche Herren erreichen Finale

Während die deutschen Hockey-Herren im Finale gegen Polen stehen, müssen die Damen sich mit dem Spiel um Platz drei begnügen.

Wien - Zumindest Deutschlands Hockey-Herren sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und haben allerdings mit Mühe das Endspiel der Hallen-Weltmeisterschaft in Wien erreicht. Im Halbfinale setzte sich das Team von Bundestrainer Markus Weise am Samstagabend 3:2 (2:1) gegen Spanien durch und "rächte" sich damit an den Iberern für die 3:4-Niederlage der DHB-Damen in deren Semifinale gegen die Spanierinnen. Während die Herren im Finale am Sonntag gegen Polen, das Tschechien 4:2 bezwang, ihren Titel verteidigen können, kämpfen die Damen gegen die Ukraine nur um Platz 3. Den WM-Champion ermitteln Spanien und die Niederlande, die die Ukraine 8:0 (6:0) abfertigte.

"Zum Glück haben wenigstens wir das Finale erreicht, aber es war ein hartes Stück Arbeit", gestand Herren-Coach Markus Weise nach dem Kraftakt, in dem der überragende Oskar Deecke als dreifacher Torschütze zum Matchwinner wurde. Seine ohne reine Hallen- Spezialisten zusammengesetzte Mannschaft lag gegen die auch in der Halle aufstrebenden Spanier durch zwei Treffer des starken Krefelders (9./14. Minute) zwei Mal in Führung, doch das gab nicht die nötige Sicherheit. Die Iberer hielten dagegen und schafften durch Oriol Freixa (11.) und Miguel Delas (23.) jeweils den Ausgleich.

Sieg in letzter Minute

Exakt eine Minute vor der Schlusssirene vollendete erneut Deecke einen schnellen Gegenstoß zum 3:2 und drehte jubelnd ab. Spaniens Coach wechselte nun seinen Torhüter aus und schickte einen weiteren Feldspieler in die Partie, doch die Deutschen ließen nichts mehr anbrennen und brachten den knappen, verdienten Sieg über die Zeit.

Betretene Gesichter gab es bei den Kolleginnen. "Das ist natürlich eine große Enttäuschung für uns", sagte Coach Michael Behrmann nach der folgenschweren ersten Turnier-Niederlage. Diese ist schon fast historisch: Denn die DHB-Damen hatten bisher den einzigen WM-Titel (2003) und zwölf von 13 EM-Titeln (außer 1996) in der Halle gewonnen.

Umstrittene Entscheidungen

In ihrem Match gegen Spanien sahen sich die DHB-Damen erstmals bei dieser WM harter Gegenwehr ausgesetzt. Nach fünf hohen Siegen, dem 1:0 durch Julia Müller 16. Turniertor und einem überlegen geführten Spiel sah alles nach einem leichten Sieg aus, doch Silvia Munoz (2) und Nuna Camon sorgten für einen überraschenden 1:3-Pausenrückstand. Umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichterinnen taten ihr übriges.

Nach der Pause schafften Marion Rodewald (22.) und Jennifer Plass (24.) per Doppelschlag gegen die starke Torfrau Maria Jesus Rosa zwar den schnellen Ausgleich. Doch als Spielführerin Rodewald wegen einer Platzwunde vom Feld musste, kam erneut ein Bruch in das deutsche Spiel. Zudem blieben viele Chancen ungenutzt. Das bestrafte Silvia Munoz mit ihrem dritten Tor und machte Spaniens Coup perfekt. (Von Thomas Prüfer, dpa)

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