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Sport: Hallo Europa

Meister Werder Bremen überzeugt nun auch in der Champions League

Bremen - Sie hatten sich viel Mühe gegeben. Im Weserstadion hatten die Bremer einen spanischsprachigen Ansager engagiert. Vor dem Stadion riefen die Fans zum deutsch-spanischen Freundschaftsfest auf. Werder wollte ein guter Gastgeber sein beim ersten Champions-League-Heimspiel seit mehr als zehn Jahren gegen den spanischen Fußball-Meister FC Valencia. Das Problem: Es waren kaum Spanier da. Nur 83 Zuschauer waren aus Valencia angereist, um ihre Mannschaft beim Deutschen Meister spielen zu sehen. Werder Bremen – in Europa ist das kein großer Name.

Bei den ganz Großen mitzuspielen oder nur dazuzugehören, sind eben doch zwei verschiedene Dinge. Und lange Zeit sah es am Mittwochabend so aus, als müssten die Bremer diese schmerzvolle Erfahrung auch auf dem Fußballplatz machen. Dass die Bremer das Spiel am Ende 2:1 gewinnen würden, daran glaubte nach der ersten Halbzeit kaum noch jemand. Wie schon im ersten Europapokalauftritt bei Inter Mailand (0:2) vor zwei Wochen, schien Werder das Spiel bereits nach wenigen Minuten verloren zu haben: Vicente traf zum 1:0 für die Spanier.

Weil die Fußballregeln einen Neustart nach verschlafener Anfangsphase nicht vorsehen, hatte Trainer Schaaf eine andere Strategie. „Wir wussten, dass Valencia in der Offensive sehr stark ist“, sagte der Bremer Trainer. „Deshalb durften wir den Gegner nicht zum Zuge kommen lassen.“ Er hätte auch sagen können: Wer keine Abwehr hat, muss nach vorne spielen. Mit Ivan Klasnic, Nelson Valdez und Miroslav Klose hatte Schaaf gleich drei Stürmer aufgeboten. Und als Valencias Trainer Claudio Ranieri umstellen musste, weil Carlos Marchena Gelb-Rot gesehen hatte, brachte Schaaf mit dem Griechen Angelos Charisteas einen vierten Angreifer. Das wurde belohnt: Klose und Charisteas schossen Bremen zum Sieg. Werder hat nun wieder gute Chancen, das Achtelfinale der Champions League zu erreichen.

Steffen Hudemann

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