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Jubel nach dem Schluss: Der HSV meldet sich nach dem Debakel unter der Woche in Hoffenheim mit einem Heimsieg zurück.

© dpa

Hamburg - Hannover 1:0: Hamburg wehrt sich gegen den Abstieg

Niemals zweite Liga: Der ewige Bundesligist Hamburger SV besiegt Hannover 96 zu Hause mit 1:0 und verschafft sich Luft im Abstiegskampf.

In der Nachspielzeit noch einmal kurzes Zittern. Eine Flanke fliegt in den Hamburger Strafraum, Jaroslav Drobny stürzt heraus, man weiß um seinen lädierten Daumen des Torhüters, er gerät kurz ins Straucheln und … fängt den Ball. Drobnys anschließende Geste ist eindeutig. Abstieg? Nichts da! Das Bundesliga-Gründungsmitglied Hamburger SV tut das Seine dafür, im kommenden Sommer die 50. Spielzeit in Folge in der Erstklassigkeit in Angriff zu nehmen. Seit dem 31. Spieltag sieht es in dieser Angelegenheit wieder ganz gut aus. Ein schönes Solo von Heung Min Son bescherte dem HSV einen 1:0 (1:0)-Sieg über Hannover 96 und damit drei überlebenswichtige Punkte. 57 000 Zuschauer in der ausverkauften Arena am Volkspark waren zufrieden, so sie denn der Hamburger Mannschaft zugetan waren. Trainer Thorsten Fink verpackte seine Erleichterung in den vielsagenden Satz: „Heute hat die Mannschaft gezeigt, dass sie Abstiegskampf kann!“

Es war schon interessant zu sehen, dass dieser in den vergangenen Wochen so schwer vorgeführte HSV durchaus über Qualitäten verfügt. Besonders auffällig war das beim frühen Siegtor in Minute zwölf. Im Dunstkreis der linken Eckfahne kam Heung Min Son an den Ball, verfolgt von Hannovers Kapitän Steven Cherundolo. Den narrte er gleich zwei, dreimal, bog in den Strafraum ein und zirkelte den Ball an drei weiteren Hannoveranern vorbei mit dem rechten Fuß in die rechte Ecke. Ein wunderschönes Tor, das die Hamburger Fans mindestens genauso überrascht wie begeistert feierten.

„Die Mannschaft hat von Anfang an Druck gemacht und die Ausstrahlung gezeigt, die ich im Abstiegskampf erwarte“, sagte Thorsten Fink. „Ich kann ihr nur den einen Vorwurf machen, dass sie nicht noch mehr Tore geschossen hat.“ Marcell Jansen schaffte es, den Ball freistehend und allein vor Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler an dessen Schulterblatt zu jagen. Drei Schüsse von Son flogen entweder am Tor vorbei oder an Zielers Fäuste, an denen auch Marcus Berg und Heiko Westermann den Ball nicht vorbei bekamen.

Und Hannover? Fand erst einmal so gut wie gar nicht statt. Drei Tage nach dem prestigeträchtigen Sieg im Niedersachsenderby gegen Wolfsburg war zunächst wenig zu sehen von motivationsstiftender Wirkung. Die Hannoveraner trabten in gemächlichem Einheitstempo über den Rasen. Es dauerte eine gute halbe Stunde bis zum ersten Torschuss. Er kam von Jan Schlaudraff, auf den Weg gebracht mit größtmöglicher Präzision und flog folgerichtig genau in die Arme von Jaroslav Drobny. Einmal auf den Geschmack gekommen, ruckten die Hannoveraner kurz an, was sich sogleich in einer zweiten Minichance niederschlug. Konstantin Rausch schoss nach schönem Solo allerdings knapp vorbei.

Das aber war kaum mehr als nur ein vorsichtiges Hineintasten ins Spiel. In der zweiten Halbzeit betrieben die Hannoveraner zwar einen etwas höheren Aufwand, aber richtig gefährlich wurden sie dabei nie. Ohne die verletzten Stürmer Diouf und Abdellaoue und den gleichfalls fehlenden Einfädler Stindl verfügt ihr Offensivspiel über zu wenig Qualität. „In der zweiten Halbzeit war es ein bisschen besser“, befand Trainer Mirko Slomka. „Aber wenn du kein Torchancen hast, kannst du eben höchstens ein Unentschieden holen.“ Dafür aber war der Gegner aus Hamburg am Samstag einfach zu gut.

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