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Van der Vaart

© dpa

Hamburger Sportverein: Van der Vaart geht in die letzte Runde

Ein halbes Jahr bleibt ihm noch - und das will er für den HSV nutzen. Nach dem Hickhack um seinen Vertrag stimmt der ehemalige Hoffnungsträger des Bundesligisten versöhnliche Töne an.

Rafael van der Vaart möchte seine verbleibende Zeit beim Hamburger SV mit einer Trophäe krönen. "Ich hoffe, dass es eine schöne Saison wird und dass wir was gewinnen", sagte der Kapitän beim Start des Fußball-Bundesligisten in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Zwei Tage zuvor hatte der 24 Jahre alte Niederländer das HSV-Angebot für eine Vertragsverlängerung bis 2012 abgelehnt. "Ich will bei einem Spitzenverein in Europa spielen", erklärte der Nationalspieler. Der HSV zähle lediglich in der Bundesliga zur Spitze. "Ich möchte ein anderes Land kennenlernen."

Ob der Wechsel bereits nach Saisonende erfolgt, ließ van der Vaart offen. Da er 2009 für vertraglich vereinbarte 1,5 Millionen Euro wechseln darf, kann der HSV nur noch in diesem Jahr auf eine stattliche Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich hoffen. "Ich habe noch einen Vertrag bis 2010. Es kann sein, dass ich im Sommer gehe, es kann aber auch sein, dass ich in der kommenden Saison noch hier spiele", sagte der Mittelfeldspieler und versicherte, es gebe noch keine Interessenten. Wenig später rutschte ihm doch heraus: "Ich habe noch ein halbes Jahr."

Auch Vereinschef Bernd Hoffmann sieht die Sache realistisch: "Rafael wird wohl im Sommer wechseln." Trainer Huub Stevens wollte sich dazu nicht äußern. "Das ist für mich kein Thema - noch nicht", meinte der 54 Jahre alte Coach, der den Verein am Saisonende verlässt. Wer van der Vaarts Nachfolger wird, darüber soll auch der neue Trainer entscheiden. Der allerdings wird noch gesucht.

Huub Stevens: "Noch haben wir gar nichts."

Stevens will sich ungestört auf die Rückrunde konzentrieren. Seine Mannschaft geht mit Rückenwind in die zweite Saisonhälfte. In der Meisterschaft sind die Hamburger hinter Bayern München und Werder Bremen Dritter und liegen damit aussichtsreich im Rennen um einen Champions-League-Platz. Im DFB-Pokal ist das Team für das Achtelfinale qualifiziert, und im Uefa-Cup gehört es zum Kreis der besten 32 Mannschaften. "Noch haben wir gar nichts. Aber wir können einiges erreichen", sagte Stevens.

Nach einer 90-minütigen Übungseinheit flogen die Spieler in ein sechstägiges Trainingslager nach Dubai. Es fehlten der Namibier Collin Benjamin, der Kameruner Thimothee Atouba und der Ägypter Mohamed Zidan. Das Trio ist beim Afrika-Cup in Ghana im Einsatz. Auf Guy Demel dagegen kann der Trainer zurückgreifen. Er ist in der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste derzeit nicht erste Wahl.

An neue Gesichter müssen sich die HSV-Profis auch gewöhnen: Der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler Vadis Odjidja Ofoe aus Belgien, der erst wenige Tage zuvor vom Rekordmeister RSC Anderlecht verpflichtet wurde, war ebenso dabei wie der Weißrusse Anton Putilo. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler von Dynamo Minsk hat zunächst nur eine Gastspielgenehmigung für den HSV. "Wir möchten ihn gern für ein Jahr ausleihen", sagte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. "Es ist schwierig geworden ihn zu kaufen, weil russische Vereine sehr gute Angebote gemacht haben."

Franko Koitzsch[dpa]

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