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Sport: Hamburger SV - Bayern München: Hinfahren - Schale holen

Wie schwer es ist, die letzten paar Zentimeter zu gehen in dieser Fußball-Bundesliga, das braucht man wohl Bayer Leverkusen (siehe Mai 2000), oder Schalke 04 (siehe Mai 2001) nicht zu erzählen. "Wir haben das Ziel vor Augen, es sind nur noch ein paar Zentimeter, ein paar Minuten", weiß denn auch Stefan Effenberg, der Kapitän des FC Bayern München.

Wie schwer es ist, die letzten paar Zentimeter zu gehen in dieser Fußball-Bundesliga, das braucht man wohl Bayer Leverkusen (siehe Mai 2000), oder Schalke 04 (siehe Mai 2001) nicht zu erzählen. "Wir haben das Ziel vor Augen, es sind nur noch ein paar Zentimeter, ein paar Minuten", weiß denn auch Stefan Effenberg, der Kapitän des FC Bayern München. Aber ihm ist nach eigener Aussage klar, was er zu tun hat, wie auch der restlichen Mannschaft des aktuellen Tabellenführers, der heute, nach dem letzten Saisonspiel beim Hamburger SV, wohl zum siebzehnten Male deutscher Titelträger werden könnte. Zweifel daran sind bei den selbstbewussten Bayern kaum vorstellbar.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Warum das so ist? "Weil der Druck bei uns immer da ist. Wenn wir mal auf Platz zwei abrutschen, machen sich die Verantwortlichen schon Sorgen, wir könnten die Champions-League-Qualifikation verpassen. Wir sind den Druck seit Jahren gewohnt", informierte Effenberg, "bei uns will man Meister werden, vom ersten Spieltag an und mit allen Mitteln". Das allein unterscheidet die Münchner schon immens von den anderen vermeintlichen Titelkandidaten vor allem aus dem westdeutschen Raum. Und auch der Umstand, dass es den Bayern erst dann richtig Spaß zu machen scheint, wenn anderswo die Nerven langsam beginnen blank zu liegen.

Zu sehen war das in den letzten sieben Spielen, die die Bayern allesamt gewannen und damit das Champions-League-Finale erreichten und obendrein mittlerweile mit drei Punkten Vorsprung in der heimischen Bundesliga ganz vorne stehen. "In prekären Situationen haben wir immer eine Antwort, das zeichnet uns aus", sagt Effenberg. Und fügt ergänzend hinzu: "Das sind eben Situationen, in denen sich viele Vereine nicht auskennen."

"Der Druck ist enorm", befindet Manager Uli Hoeneß zwar, aber genau das ist offenbar das Beste, was den Bayern passieren kann. Und "das Gefühl, es in der eigenen Hand zu haben", wie es der Abwehrchef Patrik Andersson ausdrückt, gibt ihnen fast grenzenlose Selbstsicherheit. Auch das ein Unterschied zur Konkurrenz. Das Programm ist deshalb voll auf den eigentlichen Höhepunkt des Fußballjahres am Mittwoch mit dem Endspiel in der Champions League gegen Valencia abgestimmt. Für Hamburg gilt laut Andersson: "Hinfahren, Schale abholen, zurück nach München." Feiern danach ist streng untersagt. Trainer Ottmar Hitzfeld sieht auf dem Ablaufplan nur noch "ein gemeinsames Abendessen", verbot aber vorsorglich "irgendwelche Disco-Besuche". Aber ohnehin "braucht der Trainer kein Verbot auszusprechen, das weiß jeder selbst", sagt Carsten Jancker.

Bayern wird also Meister, weil es sonst keiner werden wollte. "Wir haben das Glück, dass sich keine Mannschaft absetzen konnte", gesteht Patrik Andersson mit Blick auf die vielen mediokren Darbietungen seiner Mannschaft vor dem furiosen Schlussspurt. Und für nächstes Jahr hat Stefan Effenberg noch einen kleinen Tipp für Schalke, Dortmund, Leverkusen und die anderen: "Das wichtigste für einen Fußballer ist, immer daran zu glauben, dass man es schafft."

Detlef Dresslein

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