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Guerrero

© AP

Hamburger SV gegen Borussia Dortmund: Fast ganz oben

Der Hamburger SV rückt nach dem 1:0 gegen Dortmund bis Sonntag auf den zweiten Tabellenplatz vor.

Unter den Augen des möglichen neuen Trainers hat sich der Hamburger SV von seiner besten Seite gezeigt. Nur drei Tage nach dem Kraft raubenden 3:2 im Uefa-Pokal gegen Bayer Leverkusen gewann der HSV nach einer starken Leistung am Samstagnachmittag 1:0 gegen Borussia Dortmund. Das Tor des Tages schoss der seit Wochen gut spielende Paolo Guerrero in der 63. Minute. Auf der Tribüne schaute der kroatische Nationaltrainer Slaven Bilic zu, der seine Nationalspieler Olic, Petric und Kovac beobachten wollte (Kovac spielte nicht). Das hatte zumindest Olic gesagt. Bilic, derzeit bei vielen Klubs im Gespräch, will gar nichts sagen. Schon gar nicht zum möglichen Hamburger Begehren. Natürlich gab es auch ohne Worte viel Aufregung um Bilics Besuch, ist er doch neben Bruno Labbadia, Jürgen Klopp und Fred Rutten einer der Kadidaten für die Stevens-Nachfolge.

Da Dortmund natürlich mit Coach Thomas Doll angereist war, gab es an diesem Nachmittag eine besondere Note, weil nämlich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (?) der Hamburger Bank versammelt waren. Für Doll war die Rückkehr nach Hamburg abgesehen von privaten Kontakten zur Familie in Quickborn und einem herzlichen Willkommen der Fans weniger erfreulich: „Es war schön, mal wieder hier zu sein. Aber um zu gewinnen, haben wir vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig getan. Ab sofort beginnt die Vorbereitung auf den Dienstag.“ Dann spielt Dortmund gegen Jena im Halbfinale des DFB-Pokals.

Durch den verdienten Sieg der Hamburger gegen insgesamt schwache Dortmunder erreicht der HSV zumindest bis Sonntag den zweiten Tabellenplatz. Nach der Niederlage der Bayern in Cottbus sind es noch fünf Punkte bis zu den Münchnern. Doch nach ganz oben will beim HSV nach den jüngsten Enttäuschungen keiner mehr schauen. Torwart Frank Rost sagte: „Wir bleiben schön auf dem Teppich. Wenn wir die Leistung von heute in den letzten zehn Spielen konservieren, dann schaffen wir die Champions League.“ Am Samstag siegte der HSV vor 57 000 Zuschauern völlig verdient. Das war es, was Trainer Huub Stevens erhofft und erwartet hatte: „Wir haben zuerst die Chancen nicht genutzt, und am Ende hat die Frische gefehlt. Aber wir wollten die drei Punkte, und die haben wir.“

Allein bis zur Pause erspielte der starke HSV sich sechs Chancen – doch der Ball wollte ähnlich wie am Ende des Leverkusen-Spiels am Mittwoch einfach nicht ins Tor. Zweimal traf man den Pfosten: einmal Jarolim, einmal Trochowski (17. und 33. Minute). Für die Hamburger war es zum Haare raufen.

Dortmund, das in dieser Serie ja nur noch auf den DFB-Pokal hofft, hatte durch den guten Mladen Petric ein paar ordentliche Szenen wie den Freistoß in der 13. Minute. Rost hielt. Nach der Pause wurde die Borussia besser. Dem HSV merkte man die Müdigkeit an und auch den Frust, das Tor einfach nicht zu treffen. So wäre Petric beinahe die Führung für Dortmund geglückt, und auch Tinga hätte fast getroffen. Stevens wechselte gut, brachte Vincent Kompany und Ivica Olic, stellte um, und der HSV rüstete sich für die letzte halbe Stunde.

Irgendwie wurde die Müdigkeit abgestreift, und mit dem 1:0 von Guerrero nach toller Vorarbeit von Boateng und Olic war der HSV spürbar erleichtert und zufrieden mit dem Ertrag des Nachmittags. Zu mehr als einem Treffer reichte es nicht am Samstag.

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