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Hamburger SV - MSV Duisburg: Leblos und uninspiriert

Der HSV enttäuscht beim 0:1 gegen Duisburg

Die Anzeigetafel in der Hamburger Arena hatte noch als eine Art Wegweiser gedient für den HSV. Sie ließ ein Bremer Tor nach dem anderen aufblinken gegen Schalke und gab dem HSV damit das Signal, dass er bloß den Tabellenletzten zu schlagen braucht, um wieder Tabellenzweiter und aussichtsreichster Champions-League-Anwärter zu sein. Der HSV hat nur keinerlei Energie schöpfen können aus diesen Signalen und hat das Bremer 5:1 nicht nutzen können: Er verlor nach indiskutabler Leistung 0:1 (0:0) gegen den MSV Duisburg.

Ivica Grlic erzielte in der zweiten Halbzeit den Siegtreffer für die Gäste, die gerade auf unkonventionellem Wege zum Klassenerhalt zu gelangen versuchen. Sie holen sich ihre Punkte nicht gegen die direkten Konkurrenten wie Cottbus oder Rostock, sondern bei den scheinbar aussichtslosen Ausflügen in die obere Etage der Liga. Vor zwei Wochen hatte Duisburg schon bei Werder Bremen gewonnen. Genau wie seinerzeit dort, war auch der Sieg in Hamburg nicht unverdient. Der MSV baute in der eigenen Hälfte gleich zwei Schutzwälle auf mit seinen drei defensiven Mittelfeldspielern vor der Abwehr, und auch nach vorne konterte er gefällig. Die Hamburger hingegen offenbarten Mängel, wohin man nur schaute. Hinten ließ Vincent Kompany den Torschützen Grlic vor dem 0:1 laufen, und sobald die Hamburger im Ballbesitz waren, fiel ihnen auch nichts mehr ein. Der HSV spielte leblos und uninspiriert, er kam erst in der zweiten Halbzeit zu Chancen, als Trainer Huub Stevens auf ein System mit zwei Stürmern umgestellt hatte. „Ich weiß nicht, wo die Spieler mit ihren Gedanken waren vor allem während der ersten Halbzeit, auf dem Rasen waren sie es jedenfalls nicht“, sagte Stevens.

Die Fans pfiffen den HSV dafür schon während des Spiels lautstark aus, seit einigen Wochen müssen sie sich den Verfall einer Spitzenmannschaft mit ansehen. Spielerisch läuft fast nichts mehr zusammen, und auch die Disziplin lässt zu wünschen übrig. Van der Vaart und Atouba kassierten wegen unnötiger Fouls ihre fünften Gelben Karten und fehlen am Dienstag gesperrt in Berlin. So tat am Ende selbst der Blick auf die Anzeigetafel weh, denn durch den Bremer Sieg gegen Schalke ist der HSV nur noch Vierter statt Zweiter. Vereinsboss Bernd Hoffmann sagte dazu: „Wenn wir in dieser Art und Weise weiterspielen, werden wir auch am Ende der Saison 47 Punkte haben, und damit qualifiziert man sich für gar nichts.“

Sebastian Stiekel[Hamburg]

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