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Den Startrekord einstellen? HSV-Trainer Markus Gisdol scheint motiviert.

© Daniel Bockwoldt/dpa

Hamburger SV - RB Leipzig: Selige Erinnerungen und Rekordträume

Am Freitagabend trifft der Hamburger SV auf RB Leipzig. Es winkt die Einstellung des jahrzehntealten Startrekords.

Wäre schon schön, wenn sich die Geschichte wiederholt, denken sie sich gerade in Hamburg. Die Geschichte ist jetzt fast ein halbes Jahrhundert alt und beginnt kurz nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1974, der ersten in Deutschland. Zum Start in die Bundesliga siegt der Hamburger SV 3:1 beim späteren Meister Borussia Mönchengladbach, gefolgt von einem 1:0 gegen Kickers Offenbach und einem 3:1 bei Eintracht Frankfurt. Das bedeutet nach drei Spieltagen Platz eins in der Tabelle und ist bis heute Bundesliga-Startrekord für den HSV.

Nichts gegen den schönen Rekord, sagen die Hamburger, aber nach 43 Jahren dürfte er sich gern ins Museum verabschieden. Ist die Zeit nicht endlich reif für eine neue Erfolgsgeschichte? Es wäre eine, mit der so gar keiner gerechnet hat beim Relegations-Rekordmeister. Die neue Spielzeit hat mit Siegen über Augsburg und in Köln vielversprechend begonnen, wenn nun heute auch noch drei Punkte gegen RB Leipzig herausspringen, würde der HSV ganz oben von der Tabelle grüßen, endlich mal wieder, zum ersten Mal seit acht Jahren.

Spielverderber Leipzig?

Aber wer in Hamburg mag schon an die Tabellenführung denken, wenn Leipzig kommt?

Die aus allerlei Gründen nicht überall willkommenen Sachsen sind schon einmal an einem dritten Spieltag in Hamburg vorstellig geworden. Ziemlich genau ein Jahr ist das jetzt her, der HSV war damals mit einem Punkt aus zwei Spielen gegen Ingolstadt und Leverkusen fernab jeglichen Rekord-Verdachts gestartet. Die Leipziger kamen mit der Empfehlung eines Heimsieges gegen Borussia Dortmund und waren doch noch nicht das, als was sie heute betrachtet werden, nämlich eine ernsthafte Bedrohung für Bayern München. Dieser dritte Spieltag hat einiges geändert. Es gab ein schönes Dosenschießen, der etwas andere Aufsteiger siegte 4:0, ein gewisser Timo Werner hatte noch keinen Anti-Helden-Status und schoss seine ersten beiden Saisontore. Spätestens nach diesem Debakel ahnten sie in Hamburg, wohin die Reise gehen würde, nämlich mal wieder in die grobe Richtung Relegation. Zwei weitere Wochen und Niederlagen später war der Hamburger Trainer Bruno Labbadia ein ehemaliger Hamburger Trainer.

Die Geschichte von 1974 ging übrigens noch ein paar Wochen weiter. Zwar brach Hertha BSC mit einem 1:0 die Hamburger Siegesserie, aber danach gab es weitere Erfolge bei Tennis Borussia und gegen den VfB Stuttgart. Nach sechs Spieltagen war der HSV immer noch Tabellenführer und zum Saisonende immerhin Vierter. Selige Erinnerungen… Müssen ausgerechnet jetzt die Leipziger kommen?

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