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Hamburger SV: Warten auf den Befreiungsschlag

Im Champions-League-Heimspiel gegen Arsenal London erhofft sich HSV-Trainer Doll einen Befreiungsschlag für sein verunsichertes Team. Allerdings fehlen erneut van der Vaart und Atouba.

Hamburg - Mit dem Heimspiel gegen den englischen Erstligisten FC Arsenal London feiert Bundesligist Hamburger SV nach knapp sechsjähriger Abstinenz ein Comeback in der Champions League (20.45 Uhr, live bei Premiere). Nach den bisherigen Leistungen scheint das Duell mit den "Gunners" zum Auftakt in der Gruppe G aber zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt zu kommen. Vom selbstbewussten Auftritt der Vorsaison ist im Team von Trainer Thomas Doll nicht mehr viel zu sehen.

Den einzigen Pflichtspielsieg der Saison feierte man in der Vorrunde des Ligapokals gegen Hertha BSC Berlin (1:0). Den negativen Höhepunkt gab es zuletzt im DFB-Pokal mit der Niederlage in der 1. Hauptrunde beim Süd-Regionalligisten Stuttgarter Kickers (3:4 n.V.). Dass man sich zuvor gegen den spanischen Erstligisten CA Osasuna für die Gruppenphase der europäischen "Königsklasse" qualifizieren konnte, verschleierte offensichtlich den Blick.

Leistungsträger sind abgewandert

Einzig Doll bemühte sich, diesem Trend entgegenzuwirken. "Wir haben uns zurückgelehnt", hatte der 40-Jährige bereits Anfang September kritisch angemerkt. Geändert hat sich jedoch nichts. Dem HSV fehlen offensichtlich die Charaktere, die die Mannschaft mit ihrem Siegeswillen in der Vorsaison prägten. Die starke Innenverteidigung mit Daniel van Buyten (FC Bayern München) und Khalid Boulahrouz (FC Chelsea) wurde für weit über 20 Millionen Euro abgegeben. Dem Routinier Sergej Barbarez wurde nur noch ein Anschlussvertrag zu stark reduzierten Bezügen angeboten, den dieser ablehnte.

Die Lücke, die im mannschaftlichen Gefüge gerissen wurde, konnte bisher noch nicht geschlossen werden. Mit Vincent Kompany und Joris Mathijsen wurde zwar für adäquaten Ersatz in der Defensive gesorgt, aber beide müssen sich im Team erst noch ihren Platz suchen. Gleiches gilt für den argentinischen Nationalspieler Juan Pablo Sorín, der aufgrund von Wadenproblemen auch gegen Arsenal nicht sein Debüt geben wird. Schwer wiegt für Doll auch der Ausfall von Spielmacher Rafael van der Vaart (Sehnenanriss am Oberschenkel). Außerdem muss Abwehrspieler Thimothée Atouba weiterhin wegen seiner Leistenprobleme passen.

Sanogo und Ljuboja machen Hoffnung

Zu Optimismus gibt allenfalls das neue Sturmduo Boubacar Sanogo und Danijel Ljuboja Anlass. Beide spielten in Stuttgart erstmals gemeinsam und harmonierten bereits gut miteinander. Obwohl beide einen Treffer beisteuerten, konnten auch sie aber nicht das überraschende Pokal-Aus verhindern. Für Sanogo war es bereits der fünfte Pflichtspieltreffer im siebten Einsatz. "Wir ballern die 'Gunners' weg", zeigte sich der 23-jährige Nationalspieler der Elfenbeinküste dann auch entsprechend optimistisch vor der Partie gegen die Londoner.

Zum Glück für den HSV befindet sich der Gegner in einer ähnlichen Situation. Ebenso wie die "Rothosen" warten die "Gunners" in der Meisterschaft nach drei Spieltagen noch auf ein Erfolgserlebnis. Am vergangenen Samstag reichte es vor eigenem Publikum nur zu einem 1:1 gegen den FC Middlesbrough. Im Tor stand Jens Lehmann. Der deutsche Nationaltorhüter wird auch gegen den HSV zwischen den Pfosten stehen, da er seine Sperre nach der Roten Karte im Finale der Vorsaison gegen den FC Barcelona (1:2) bereits in der Qualifikation abgesessen hatte. Weitere bekannte Gesichter aus der Bundesliga im Team von Trainer Arsène Wenger sind die Mittelfeldspieler Tomas Rosicky und Aliaksandr Hleb.

Porto trifft auf ZSKA Moskau

Im zweiten Spiel der Gruppe G kommt es zwischen dem FC Porto und ZSKA Moskau am Mittwoch zum Duell der Titelträger Portugals und Russlands (20.45 Uhr, live bei Premiere). Dabei sind die Portugiesen allenfalls als leichter Favorit zu sehen. Der Champions-League-Sieger übernahm am Wochenende durch einen 3:0-Auswärtserfolg bei CD Estrela Amadora die Tabellenführung in der portugiesischen Liga. Allerdings war es erst der 2. Spieltag. Die russische Meisterschaft befindet sich dagegen bereits in der Rückrunde. Damit hat ZSKA, das am Wochenende durch ein 2:2 im Spitzenspiel gegen Spartak Moskau die Tabellenführung verteidigte, den Vorteil eines eingespielten Teams. (tso/ddp)

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