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Stevens

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Hamburger SV: Wie Stevens Hamburg verändert hat

Trainer Huub Stevens verlässt den HSV. Was wird aus den Hamburgern nach seinem Weggang - was hat Stevens bewirkt?

Von Karsten Doneck, dpa

Ein Synonym hatten sie in Hamburg schnell zur Hand. Er sei der „Knurrer von Kerkrade“, stand fortan häufiger mal in der Zeitung. Huub Stevens hat das auch gelesen. „Das ist falsch. Ich bin in Sittard geboren, lebe in Eindhoven und arbeite in Hamburg“, erwiderte er barsch. Ordnung muss eben sein. Gerade bei Huub Stevens. Das war in seinen eineinhalb Arbeitsjahren als Fußballtrainer des HSV so, das wird sich auch bei seinem nächsten Arbeitgeber, dem PSV Eindhoven, nicht ändern.

Stevens verlässt die Bundesliga. Bei Schalke und Hertha hat er gearbeitet, auch beim 1. FC Köln. Und seit dem 2. Februar 2007 beim HSV. Zum Abschluss gewann er mit dem HSV am Samstag 7:0 gegen Karlsruhe – ein traumhafter Abschied. Mit der Einordnung seiner Arbeit als Nachfolger von Thomas Doll und als Vorgänger von Martin Jol tun sie sich aber schwer in Hamburg. „Konsequenz, Disziplin und eine klare Ansage“ schätzte HSV-Boss Bernd Hoffmann am Trainer. Als Stevens im November seinen Abschied ankündigte, um künftig in der Nähe seiner schwer kranken Ehefrau Toos seinen Arbeitsplatz zu haben, da legte Hoffmann noch mal nach: „Wir hätten am liebsten bis zur Pensionierung mit ihm zusammengearbeitet.“ Stevens’ größte Leistung: Der 54-Jährige hat den HSV in nahezu aussichtsloser Lage auf dem 18. Tabellenplatz übernommen und noch über den UI-Cup ins Achtelfinale des Uefa-Pokals geführt. Doch nachdem sich der HSV in dieser Saison kurze Zeit mal im Kreis der Bayern-Jäger bewegte, ging es bergab. Stevens’ Autorität litt. Der HSV gewann von den letzten zehn Spielen nur noch zwei, rettete sich mühsam in den UI-Cup.

Huub Stevens wird nun demnächst ein Buch herausbringen. Es soll „Geradlinig“ heißen. Ganz fertig ist das Werk noch nicht. Ein Kapitel will er auch seiner Arbeit beim HSV widmen. In Hamburg warten sie mit Spannung auf das Buch, vielleicht auch mit Sorge. Denn Stevens scheute sich noch nie, unbequeme Wahrheiten auch auszusprechen. Er ist ein ehrlicher Typ, einer, der Klartext redet – geradlinig eben. 

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