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Sport: Hamburgs großer Schritt

In einem hektischen Spiel gewinnt der HSV 2:0 bei Schalke und kommt der Qualifikation für die Champions League ein Stück näher

Am Ende eines Fußballabends, an dem verhältnismäßig wenig Fußball gespielt wurde, waren wenigstens die Angestellten des Hamburger SV zufrieden. „Wir wollen in die Champions League und haben einen Riesenschritt dorthin gemacht“, sagte Trainer Thomas Doll. Kurz zuvor hatte seine Mannschaft in einem von Diskussion und Fouls geprägten Spiel beim FC Schalke 04 2:0 (0:0) gewonnen und damit den direkten Konkurrenten erst einmal abgehängt. Schalke liegt nun sieben Punkte hinter den zweitplatzierten Hamburgern und vier Zähler hinter dem Dritten Werder Bremen. „Die Möglichkeit, Zweiter zu werden, ist weg“, gab Schalkes Manager Andreas Müller zu. „Aber den dritten Platz haben wir noch zum Ziel.“

Beide Teams hatten sich nicht lange mit dem üblichen Geplänkel aufgehalten, das Spitzenspiele oft lahm legt, und einen vielversprechenden Beginn gezeigt. Der Hamburger Stürmer Benjamin Lauth eröffnete eine Serie von Chancen in der dritten Minute mit einem Schuss – der Ball touchierte die Latte und sprang über das Tor. Schalke ging in der ausverkauften Arena Auf Schalke umgehend zum Gegenangriff über und arbeitete sich ebenfalls gute Möglichkeiten. Am nächsten kam Regisseur Lincoln dem Führungstreffer, aber sein Volleyschuss prallte gegen die Latte.

Doch dann rückte der Fußball immer mehr in den Hintergrund. „Es kam viel unnötige Hektik ins Spiel, in dieser Phase hat es keinen Spaß gemacht zuzuschauen“, sagte Doll. Auf beiden Seiten sei es zu Aktionen gekommen, „die mit Fußball nichts mehr zu tun hatten“. Ihren traurigen Höhepunkt fand diese Phase nach knapp einer halben Stunde. Schalkes brasilianischer Verteidiger Rafinha wurde von Schiedsrichter Fleischer mit Rot vom Platz gestellt. In einem unübersichtlichen Gerangel war ihm gegen den Hamburger Rafael van der Vaart die Hand ausgerutscht. Nach weiteren ähnlichen Vorkommnissen ließ HSV-Trainer Doll Mittelfeldspieler Nigel de Jong zur Halbzeit lieber in der Kabine, „weil er sonst nach der nächsten Aktion wahrscheinlich vom Platz geschickt worden wäre“.

Im Laufe des zweiten Durchgangs gingen den dezimierten Schalkern die Kräfte aus. Dennoch hielten sie bei vereinzelten Chancen die Hoffnung ihrer Fans noch eine Weile aufrecht, bis van der Vaart den HSV mit einem Freistoß, der von Mladen Krstajic noch abgefälscht wurde, nach rund einer Stunde in Führung brachte. Als die Widerstandskräfte der Schalker vollends erlahmten, gelang dem eingewechselten Ailton an seinem früheren Arbeitsplatz zehn Minuten vor Schluss das 2:0.

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