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Sport: Handarbeit aus Ostwestfalen

Mathias Klappenbach über den Erfolg von Arminia Bielefeld

Leineweber haben die Stadt mit ihrem Handwerk reich gemacht, Qualität von Oetker hat diesen Status aufrechterhalten. Der zweitbekannteste Bielefelder nach den Oetkers, der Soziologe Niklas Luhmann, hat hier in der Betonklotzuni an seiner von Kritikern als kalt und technokratisch bezeichneten Systemtheorie gearbeitet. Und die Einwohner der ostwestfälischen Metropole Bielefeld verstehen sich in einem klassischen Sinn als Bürger, die mit Protesten ihr überregional geachtetes Theater vor der Schließung retteten und auch für anderes Erhaltenswertes in der Region kämpfen. Wie die Alm. Sie hatte, auch wenn sie wie die meisten anderen Stadien inzwischen nach einem Sponsor heißt, immer als Alm geöffnet.

Und von einigen Anfällen neureichen Gehabes in den letzten Jahrzehnten abgesehen, wird hier hart kalkuliert und ehrlich gearbeitet. Andere Klubs wie Hannover und Frankfurt wollen sich entwickeln, indem sie mit nicht zu großem Risiko in den nächsten Entwicklungsschritt investieren. Doch nicht zu großes Risiko wird in Bielefeld wie Harakiri buchstabiert, Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch spart, wo immer es geht. Und auch die Mannschaft spielt berechenbaren Fußball. Nicht unmodern und mit den Torjägern Wichniarek und Eigler; aber die Helden der vergangenen Jahre sind Defensivspieler wie Patrick Owomoyela, Heiko Westermann und Fanliebling Rüdiger Kauf.

Ins Schwärmen gerät ihretwegen keiner. Wertarbeit gebietet Respekt.

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