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Handball: Animation nicht mehr inklusive

Im Zusammenhang mit den Manipulationsvorwürfen gegen den THW Kiel fordern Handballklubs jetzt unabhängige Referees.

Hamburg - Handball-Schiedsrichter werden künftig vor Champions-League-Spielen womöglich ihr eigenes Sightseeing- und Shoppingprogramm zusammenstellen müssen. Bislang sind für die Betreuung inklusive Unterbringung und Freizeitprogramm die gastgebenden Vereine zuständig. Doch im Zusammenhang mit den Manipulationsvorwürfen gegen den THW Kiel haben Vertreter führender europäischer Klubs unabhängige Schiedsrichter gefordert. Zudem wurden auf der Champions- League-Tagung am Montagabend in Wien die Einführung von Profi-Schiedsrichtern sowie eine kürzere Ansetzungsfrist diskutiert. Bislang erfolgt die Einteilung zwei Wochen vor den Spielen. Die Schiedsrichter bekommen Reisekosten erstattet und eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 400 Euro.

Dem THW Kiel wird die Manipulation von zehn Champions-League-Spielen durch Bestechung von Schiedsrichtern vorgeworfen. Laut „Spiegel“ sollen vor dem Champions-League-Finalsieg 2007 gegen Flensburg 96 000 Euro gezahlt worden sein. „Ich habe zwei, drei Staatsanwälte auf diesen Fall angesetzt. Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Uwe Wick. Jesper Nielsen, Gesellschafter des Liga-Rivalen Rhein-Neckar Löwen, hatte den Verdacht erneut genährt. „Ich kann bestätigen, dass mir von Zvonimir Serdarusic Casino-Belege und Kontoauszüge gezeigt wurden, die den THW belasten“, sagte der Däne dem „Mannheimer Morgen“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kiels Manager Andreas Schwenker wegen des Verdachts der Untreue und gegen den früheren Kieler Trainer Serdarusic wegen des Verdachts der Beihilfe. Beide weisen alle Vorwürfe zurück.

Am Montagabend hatte Andreas Rudolph, Präsident des HSV Hamburg, bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Rudolph war Gastgeber einer Feier, auf der Schwenker die Manipulation des Finales 2007 erwähnt haben soll. Flensburg hat wegen möglicher entgangener Einnahmen seit eben jenem Finale Regressforderungen angekündigt, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. dpa

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