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Handball: Brasiliens Frauen erstmals Weltmeister

Brasiliens Handballerinnen haben es geschafft: Im Duell der Final-Neulinge schlug der Olympia-Gastgeber den WM-Gastgeber Serbien und holte den WM-Titel. Dänemark sicherte sich die Bronzemedaille. Der Weltverband schließt mit Al Jazeera einen neuen TV-Vertrag ab.

Fassungslose Gesichter, Freudentränen und Sambatänze: Brasiliens Handball-Frauen sind erstmals Weltmeister. Mit Nervenstärke und unbändigem Willen gewann der Panamerika-Meister am Sonntag in Belgrad das Finale gegen Gastgeber Serbien mit 22:20 (13:11). Vor der erneuten Weltrekord-Kulisse von 19 250 Zuschauern in der ausverkauften Kombank-Arena sicherte sich das Team des dänischen Trainers Morten Soubak als zweite nicht-europäische Auswahl nach Südkorea 1995 den WM-Titel - der Rest war Jubel in den Landesfarben grün, gelb und blau.

Im kleinen Finale siegte Deutschland-Bezwinger Dänemark dank einer starken zweiten Halbzeit gegen Polen mit 30:26 (12:15) und gewann mit Bronze die erste WM-Medaille seit dem Titel 1997. Beim WM-Gastgeber 2015 setzte vor 8236 Zuschauern Kristina Kristiansen mit zehn Toren die Akzente. Im Halbfinale hatten die Skandinavierinnen mit 21:27 (10:14) gegen Brasilien verloren, die Polinnen hatten mit 18:24 (6:14) gegen Serbien den Kürzeren gezogen.

Die deutsche Mannschaft hatte das Turnier nach einer Viertelfinal-Niederlage gegen Dänemark als Siebter beendet. „Das hat Potenzial“, bilanzierte Verbandspräsident Bernhard Bauer und fügte an: „Wir sind sehr stolz auf diese Mannschaft. Nicht nur sportlich befinden wir uns mit dem Team unseres Bundestrainers Heine Jensen auf einem sehr guten Weg.“ Susann Müller wurde mit 62 Treffern beste Torschützin des Turniers und ins Allstar Team gewählt.

Im Endspiel bewiesen die Brasilianerinnen starke Nerven. Gegen die von der Weltrekord-Kulisse frenetisch angefeuerten Serbinnen geriet der Panamerika-Meister nach einer 5:3-Führung (8.) mit 6:8 (16.) ins Hintertreffen, ging aber mit einem 13:11-Vorsprung in die Pause. Schon in der Vorrunde hatten beide Teams sich beim 25:23 für Brasilien ein Duell aus Augenhöhe geliefert. So reichte auch ein 16:11 (35.) nicht - Serbien glich beim 19:19 (56.) aus, konnte das Blatt aber nicht mehr wenden.

Abseits des Parketts ist der Handball-Weltverband IHF mit der Vermarktung seiner Fernsehrechte in eine neue Dimension vorgestoßen. Für je zwei WM-Turniere bei den Männern (2015 in Katar und 2017 in Frankreich) sowie bei den Frauen (2015 in Dänemark und 2017 in Deutschland) zahlt der neue TV-Partner Al Jazeera aus Katar nach unbestätigten Angaben 100 Millionen Schweizer Franken (81,5 Millionen Euro). Der bisherige TV-Partner Ufa Sports hatte für den Zeitraum 2010 bis 2013 rund 60 Millionen Schweizer Franken (50 Millionen Euro) gezahlt.

Zudem gab die IHF bekannt, dass bei der Frauen-WM 64 Doping- und zwölf Blutproben genommen worden sind. Alle bis zum Sonntag untersuchten Tests fielen negativ aus.

Die Wahl zum Welthandballer 2013 findet derweil ohne deutsche Beteiligung statt. Bei den Männern wurden der Däne Mikkel Hansen, der Spanier Arpad Sterbik und der Franzose Daniel Narcisse sowie die Bundesliga-Profis Filip Jicha aus Tschechien und Domagoj Duvnjak aus Kroatien nominiert. Die Norwegerinnen Katrine Lunde-Haraldsen und Heidi Löke sowie Andrea Lekic aus Serbien, Anita Görbicz aus Ungarn und Katarina Bulatovic aus Montenegro stehen bei den Frauen zur Wahl. (dpa)

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