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Handball-Bundesliga: Füchse besiegen Gummersbach 27:24

Die Handballer der Füchse Berlin bleiben auch in der Bundesliga auf Kurs. Der Sieg im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach musste allerdings hart erkämpft werden.

Genau um 21.43 Uhr konnten die Füchse den Schalter wieder umlegen. Dass ihnen am späten Dienstagabend der gedankliche Umschwung von der Bundesliga zum Champions-League-Rückspiel am kommenden Sonntag beim HSV Hamburg mit viel Freude gelang, dafür hatten sie über 60 Minuten zuvor gesorgt. Mit 27:24 (13:12) bezwangen sie den VfL Gummersbach und festigten damit vor 5875 Zuschauern in der Schmeling-Halle den zweiten Tabellenplatz. „Wir haben erwartet, dass es schwer wird“, sagte Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson und ergänzte auch selbstkritisch: „Unser Spiel war nicht schön, aber wir haben mit Riesencharakter diese schwierige Situation bewältigt. Jetzt kommt natürlich erst der große Knaller auf uns zu.“ Bob Hanning, der Füchse-Geschäftsführer sah dieses Ergebnis als „elementar wichtig“ für die Füchse auf dem erneuten Weg nach Europa. Jetzt sei es wichtig, den Tank der Spieler wenigstens halbwegs wieder voll zu bekommen. 

Gewarnt waren die Füchse vor dem VfL genug, der mit fünf Siegen in Folge und damit 2012 noch unbesiegt nach Berlin gekommen war. Na und? So schienen die Gastgeber zu denken, denn sie legten sofort ein hohes Tempo vor. Lange wurden die Angriffe ausgespielt, bis sich eine Torchance ergab. Und mit diesem Stil hatten sie zunächst auch Erfolg. Beim 8:4 (14. Minute) führten sie erstmals mit vier Toren. Während bei Gummersbach lange Zeit nur Torgefahr von Barna Putics und Adrian Pfahl ausging, nutzte das Team um Kapitän Torsten Laen nahezu alle Mannschaftsteile. Nur von Halbrechts, wo Petersson-Dauerersatz Mark Bult spielte, fehlte es an gleicher Klasse. Auf Dauer konnte das nicht ohne Folgen bleiben. Die Gummersbacher Abwehr konnte sich auf die anderen Positionen konzentrieren. Interimstrainer Emir Kurtagic beorderte auch noch einen Sonderbewacher auf Regisseur Bartlomiej Jaszka, auch das zeigte Wirkung. So schmolz der Vorsprung bis zum 10:10 (24.) total zusammen. Auch, weil sich technische Fehler einschlichen und harmlose Würfe nicht den Weg ins Tor fanden. 

Aber die Füchse haben Spieler in ihren Reihen, die alle zu einer starken Leistung mitreißen können, auch nicht so perfekte Phasen mit einer Steigerung geradezu wegspielen. Wie gegen Gummersbach Torhüter Silvio Heinevetter und im Angriff den seit Wochen überragend auftretenden Sven-Sören Christophersen. Heinevetter ließ 13 Bälle nicht in sein Tor und Christophersen traf nicht nur einmal genau zu einem Zeitpunkt, an dem ein Treffer am wichtigsten war. Schließlich war er mit acht Toren bester Werfer bei den Füchsen. Ein Tor aber, das nicht auf sein Konto kam, wurde beim Sieg über Gummersbach besonders bejubelt. Eigentlich sollte der immer noch an seiner Schulterverletzung laborierende Alexander Petersson im zweiten Abschnitt nur der Deckung noch mehr Stabilität geben, da wenigstens Bult entlasten, aber plötzlich befand er sich beim 21:18 in der 44. Minute bei einem Gegenstoß in Wurfposition. Und er traf tatsächlich zum ersten Mal in diesem Jahr für die Füchse. Da sprangen sie alle auch auf der Wechselbank auf, sein Treffer schien für alle die große Erlösung zu sein. Danach wurde es nicht mehr eng, obwohl der VfL alles versuchte, wenigstens erneut, wie schon beim 28:28 im Hinspiel, ein Unentschieden zu erreichen. Aber die Füchse hatten auf jedes Tor die entsprechende Antwort. Dass zwei Minuten vor Schluss der Gummersbacher Kentin Mahé nach der dritten Zeitstrafe noch Rot sah, hatte keinerlei Auswirkung mehr auf das Endergebnis. „Die Füchse haben ihre Müdigkeit weggespielt, wir waren am Ende ehe etwas kraftlos“, sagte VfL-Trainer Kurtagic. 

Der Sieg sichert ihnen Rang zwei in der Bundesligatabelle, drei Zähler vor dem HSV. Der hatte vergeblich gehofft, dass der VfL ihm helfen wurde. Doch nicht nur das: Am Sonntag im Champions-League-Rückspiel trifft Hamburg auf einen Gegner aus Berlin, der voller Selbstvertrauen anreisen wird. Seit Dienstag, etwas mehr als zwei Stunden vor Mitternacht, dreht sich bei den Füchsen nur noch alles um dieses Spiel.

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