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Hans Lindberg und Maskottchen Fuchsi stehen nach Spielende auf dem Feld.

© dpa

Handball-Bundesliga: Sieg der schlechtgelaunten Füchse

Die Füchse gewinnen gegen Gummersbach – Unmut herrscht trotzdem nach dem Spiel.

Velimir Petkovic hatte genug gesehen. Sichtlich erregt mit rotem Kopf stampfte der impulsive Füchse-Coach in die Kabine. Was dort folgte, nannte Füchse-Spieler Drago Vukovic später „ziemlich laut“, Geschäftsführer Bob Hanning „sehr deutlich“ und der Trainer sagte selbst: „Ich war richtig böse.“ Doch die Halbzeitansprache zeigte Wirkung. Nach 30 Minuten hatten die Füchse mit einer desolaten Leistung mit 11:14 gegen Abstiegskandidat VfL Gummersbach zurückgelegen. „Das war ein Auftritt ohne Leidenschaft – das wird Konsequenzen haben“, schimpfte Petkovic nach dem dritten Heimspiel in sieben Tagen, das die Füchse am Ende noch souverän mit 31:24 gewannen.

Dabei hätten die Berliner gewarnt sein können. In der vergangenen Saison hatte eine Niederlage gegen den Traditionsverein das Ende aller Champions-League-Träume bedeutet und auch im Hinspiel hatten sich die Füchse nur mit Mühe durchgesetzt. So dürften einige der 6122 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle wohl ein Déjà-vu gehabt haben, als die Gummersbacher, angeführt von Nationalspieler Simon Ernst, in Führung gingen. Mit Ernst, der zum Saisonende nach Berlin wechselt, werde man noch viel Spaß haben, hatte Füchse-Sportkoordinator Volker Zerbe nach der Verpflichtung gesagt. Am Sonntag freilich nicht. Immer wieder setzte er seine Mitspieler in Szene, öffnete Räume und strahlte Torgefahr aus. Ein Regisseur, der den Füchsen seit dem Weggang von Petar Nenadic fehlt. Doch an einem Spielmacher allein mangelte es nicht. Zu lustlos, langsam und passiv traten die Füchse auf und brachten ihren Trainer damit in Rage.

Welche Qualität die Mannschaft hat, zeigte sie in der zweiten Hälfte. Mit schnellen Tempogegenstößen und einer kompakten Defensive setzten sie die Gummersbacher unter Druck. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff glich der starke Hans Lindberg zum 17:17 aus. Den Gästen ging nun die Luft aus, viele Fehlpässe und Zeitstrafen waren die Folge. Über den am Ende klaren Sieg konnten sich Petkovic und Hanning aber nur bedingt freuen. Der Geschäftsführer attestierte seinem Team ein Mentalitätsproblem, weil die Spieler rebelliert hatten, dass sie bereits am Vorabend im Hotel übernachten mussten. Dieses Verhalten sei nicht hinnehmbar, ärgerte sich Hanning: „Noch entscheidet hier der Verein und nicht die Spieler.“ Es scheint, als habe der Sieg gegen Gummersbach ein Nachspiel.

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