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Handball: Chancenlos gegen die Nordeuropaauswahl

Die Handballer der Füchse Berlin erhalten beim 21:29 gegen Flensburg eine erneute Lehrstunde. Gegen das routiniert spielende Abwehrbollwerk der Norddeutschen war kein Durchkommen möglich - bis die Flensburger es zuließen.

Als Bob Hanning vor dem Anwurf gegen die SG Flensburg-Handewitt über das Hallenmikrofon nach seinem Tipp gefragt wurde, druckste er ein wenig herum und wagte dann die forsche Prognose: „Ich denke, wir werden ein gutes Spiel sehen.“ Der Grund für die Zurückhaltung des normalerweise sehr redseligen Managers des Handball-Erstligisten Füchse Berlin wurde wenig später in der Max-Schmeling-Halle vor 6500 Zuschauern deutlich. Gegen die routinierte (Nord-)Europaauswahl des Tabellenzweiten hatte der Aufsteiger zu keinem Zeitpunkt eine Chance und verlor schließlich verdient wie voraussehbar 21:29 (5:15).

Dabei hatte Kjetil Strand vor dem Spiel angekündigt: „So eine Pleite wie gegen die Rhein-Neckar-Löwen wird uns nicht noch einmal passieren.“ Doch der frühere Flensburger hatte gegen seine ehemaligen Teamkollegen kaum einmal die Chance, seine Prophezeiung selbst wahr zu machen. Die aggressive Verteidigung des Gegners hielt die Füchse auf Abstand zum Kreis – in Kombination mit der bekannten Wurfschwäche der Berliner aus dem Rückraum hatte dies verheerende Folgen.

Die wenigen Chancen, die Flensburgs perfekt dirigiertes Verteidigungsorchester den Berlinern gewährte, endeten an Latte (allein in der ersten Hälfte drei Mal) oder Flensburgs Torhüter Dan Beutler. Selbst als Konrad Wilczynski in der 15. Minute nach einem Konter allein vorm Tor auftauchte, brachte er den Ball nicht im Netz unter. Es dauerte bis zur 18. Minute, bis Sascha Detlof das erste Tor aus dem Feld für die Gastgeber warf – zum 2:9. Nur den Nachlässigkeiten in der Flensburger Offensive und dem starken Torwart Jens Vortmann war es zu verdanken, dass sich der Rückstand noch in erträglichen Grenzen hielt.

Weil Detlof – der beste Berliner Feldspieler – noch zweimal und Andrius Stelmokas noch einmal trafen, war den Berlinern beim 5:15 zur Pause tatsächlich ein Tor mehr gelungen als gegen die Rhein-Neckar-Löwen. Wie auch schon beim damaligen 17:31 verlief immerhin die zweite Halbzeit ausgeglichen. Die Flensburger ließen die Gastgeber im Gefühl des sicheren Sieges endlich mitspielen, am Ende waren beim 21:29 beide Prognosen eingetroffen – die von Bob Hanning genauso wie die von Kjetil Strand. Allerdings wäre Strand ein Torerfolg und Hanning ein Punkt wohl noch lieber gewesen.

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