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Pascal Hens

© dpa

Handball-EM: Deutschland bangt ums Halbfinale

Deutschlands Handballer haben einen erneuten Rückschlag bei der EM einstecken müssen und gegen Titelverteidiger Frankreich verloren. Um noch eine Chance auf das Halbfinale zu haben, ist ein Sieg im letzten Spiel der Hauptrunde Pflicht.

Die deutschen Handballer haben bei der Europameisterschaft in Norwegen einen weiteren Rückschlag erlitten, haben das Minimalziel Halbfinale aber noch im Visier. Der Weltmeister unterlag in Trondheim im Top-Duell Titelverteidiger Frankreich in einer hart umkämpften Begegnung 23:26 (10:11) und weist in der Hauptrunden-Gruppe 4:4 Punkte auf. Im abschließenden Spiel am Donnerstag muss gegen Rekord-Europameister Schweden unbedingt ein Sieg her, um sich die Chance auf den Halbfinaleinzug zu erhalten.

Frankreich vorzeitig im Halbfinale

Bei der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) waren bei der 23. Niederlage im 65. Vergleich mit dem WM-Vierten Torsten Jansen, Florian Kehrmann und Michael Kraus mit jeweils fünf Toren beste Werfer. Die Franzosen, bei denen der Kieler Nikola Karabatic acht Treffer erzielte, stehen nach dem fünften Erfolg im fünften Spiel bereits vorzeitig im Halbfinale.

Von Beginn an entwickelte sich vor 2500 Zuschauern eine packende Begegnung. Brand vertraute dabei im Tor zunächst Henning Fritz, der bei den zwei Siegen während der WM gegen Frankreich zum Matchwinner avanciert war. Beide Mannschaften boten in der Abwehr eine überragende Leistung, dadurch hatten die Angriffsreihen große Mühe, zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Bis zur zwölften Minute waren lediglich zwei Treffer gefallen (1:1).

Probleme im Rückraum

Das deutsche Team hatte wie schon beim Debakel gegen Spanien (22:30) im Rückraum große Probleme. Pascal Hens und Holger Glandorf leisteten sich im ersten Durchgang zahlreiche Fehlwürfe, zudem funktionierte das Anspiel an den Kreis überhaupt nicht. Auch der Kieler Thierry Omeyer im Tor des WM-Vierten trieb die deutschen Angreifer zur Verzweiflung, so dauerte es bis zur 16. Minute ehe Jansen den zweiten deutschen Treffer erzielte.

Doch ein überragend agierender Oliver Roggisch blockte in der Abwehr immer wieder die Würfe der mit vier Bundesliga-Legionären angetretenen Franzosen und leitete so einige Gegenstöße über Kehrmann und Jansen ein, die meist erfolgreich abgeschlossen wurden. Daher hielt der Europameister von 2004 die Begegnung bis zur Halbzeit offen, obwohl er in der 23. Minute schon mit vier Toren zurücklag (4:8).

Rote Karte für Roggisch ein Schock

Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock. Roggisch sah nach seiner dritten Zeitstrafe in der 34. Minute die Rote Karte. "Für mich waren das keine zwei Minuten", meinte Roggisch nach seinem Ausschluss. Die Entscheidung der russischen Schiedsrichter war allerdings vertretbar.

Auch ohne Roggisch und Hens, der sich zu Beginn der zweiten Hälfte eine Knieverletzung zuzog und bis in die Schlussphase pausierte, blieb die deutsche Auswahl dank einiger Treffer von Spielmacher Kraus dran. Die entscheidende Phase gab es zehn Minuten vor dem Ende, als sich die Mannschaft von Claude Onesta, der nach der Niederlage im WM-Halbfinale von Betrug gesprochen hatte, von 20:20 (51.) auf 25: 22 (57.) absetzen konnte.

Nach der zweiten EM-Niederlage muss am Donnerstag (19.20 Uhr/live im ZDF) gegen Schweden unbedingt ein Sieg her, um in die Vorschlussrunde einzuziehen.

Marlen Haselhuhn

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