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Handball-WM: Boykott von Dänemark und Kroatien abgewendet

Mit einer nächtlichen Reparatur des Hallenbodens ist der Boykott der Dänen und Kroaten bei der Handball-Weltmeisterschaft abgewendet worden. Beide Teams waren mit dem Bodenbelag in Mannheim unzufrieden.

Mannheim - Vor dem Hauptrundenspiel des Olympiasiegers Kroatien in Mannheim gegen Dänemark nahm eine technische Delegation des Internationalen Handball-Verbandes (IHK) die Spielfläche in der SAP Arena am Vormittag ohne Bedenken ab. "Der Hallenboden wurde in der Nacht zum Mittwoch drei Stunden lang repariert, die Spanplatten noch einmal zusammengeschoben und der Belag neu verlegt", sagte Uwe Ziegenhagen vom Mannheimer Organisations-Komitee.

Nach dem Abschlusstraining am Vorabend hatten beide Teams einen WM-Boykott erwogen. "Man kann auf so einem Feld kein WM-Spiel unter diesen Voraussetzungen durchführen. Wir werden uns weigern, auf das Spielfeld zu gehen, wenn da nicht etwas unternommen wird", hatte Dänemarks Verbandschef Carsten Thybo der dänischen Nachrichten-Agentur Ritzau gesagt. Die Skandinavier hatten daraufhin offiziell gegen den Bodenbelag der SAP Arena protestiert. Es gebe überall Luftlöcher, die den Ball unnatürlich schwach hochspringen ließen und sogar völlig bremsen könnten.

Temperatur-Umschwung als Ursache

Ursache für die schlechten Bodenbedingungen war nach Aussagen von SAP-Geschäftsführer Daniel Hopp der Temperatur-Umschwung. Denn der in der Nacht zum Dienstag von der Porsche-Arena in Stuttgart nach Mannheim transportierte Belag erwies sich auf Grund der Kälte als zu störrisch und konnte nicht mehr ideal verlegt werden. "Daher hatten wir ein terminliches Problem, da der Boden vom Transport sehr ausgekühlt war und die Teams am Nachmittag trainieren wollten", sagte Ziegenhagen, der sich für das Vormittagstraining am Mittwoch außer von Kroatien und Russland nur Absagen einhandelte, obwohl Ausweichquartiere zur Verfügung standen.

Dänemarks Handball-Präsident Thybo zeigte sich nach den Reparaturarbeiten vorerst zufrieden: "Wichtig ist, dass die IHF das Problem erkannt hat und entsprechend reagierte." Kroatiens Spielmacher Ivano Balic war nach dem Vormittagstraining immer noch kritisch: "Es ist zwar besser geworden, aber noch nicht perfekt. Bei einem schnellen Gegenstoß kann man schnell den Ball verlieren, doch die Bedingungen sind für beide Teams gleich."

Keine Probleme in Dortmund

Keine Probleme machte hingegen die Verlegung des Mondo-Bodens in der Dortmunder Westfalenhalle, wo Hauptrunden- und Platzierungsspiele ausgetragen werden. Der Belag für die altehrwürdige Spielstätte kam direkt aus Berlin, wo in der Max-Schmeling-Halle das WM-Eröffnungspiel stattfand. "Bei uns ist alles in Ordnung, die Spielfläche wurde problemlos verlegt", sagte Arnulf Beckmann, Pressesprecher für den Austragungsort Dortmund, vor dem Spiel des Europameisters Frankreich gegen Deutschland-Bezwinger Polen. Bereits zu Beginn der WM hatten rutschige Werbeflächen auf dem Hallenboden für Kritik gesorgt.

(Von Frank Kastner, dpa)

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