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Handball-WM: Deutsche im Viertelfinale

Die deutschen Handballer haben den hoch gehandelten Europameister Frankreich niedergerungen. Das DHB-Team schaffte den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale.

Dortmund - Mit diesem Sieg mauserten sich die deutschen Handballer zum WM-Mitfavoriten. Beim Spiel gegen den WM-Dritten Frankreich glich die Westfalenhalle in Dortmund einem Tollhaus. Die 12.000 Zuschauer in der erneut ausverkauften Arena bejubelten vor allem den großartig aufspielenden Michael Kraus (Göppingen) als besten deutschen Werfer.

Den Weg zum 34. Sieg gegen die "Grande Nation" ebnete der EM-Fünfte erneut in der Deckung, wo der Magdeburger Oliver Roggisch trotz einer Blockade in der Lendenwirbelsäule wie für zwei ackerte. Dagegen konnte wiederum Andrej Klimowets (Kronau/Östringen) nicht helfen. Der Kreisläufer hatte sich zwar trotz seiner Wadenverletzung erwärmt, blieb aber draußen.

Kapität Baur fällt aus

Nicht einmal der frühe Ausfall von Markus Baur (Lemgo) konnte die deutsche Mannschaft stoppen. Der Kapitän musste schon nach vier Minuten mit Verdacht auf eine Wadenzerrung ausgewechselt werden. Für ihn sprang der erst 23-jährige Göppinger Michael Kraus in die Bresche und glänzte mit Anspielen sowie als siebenmaliger Torschütze.

Schon beim Einlaufen zum Aufwärmen wurde die deutsche Mannschaft frenetisch bejubelt, nachdem es den Spielern noch zwei Tage zuvor beim 35:28-Erfolg über Tunesien zu leise in der Westfalenhalle gewesen ist. In der Gänsehaut-Atmosphäre musste sogar Ex- Nationalspieler Stefan Kretzschmar (Magdeburg) als Co-Kommentator der ARD im Fernsehstudion tief durchatmen.

Wie aus einem Guss

Derart motiviert bot die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) eine Leistung wie aus einem Guss. Während hinten die aggressive und schnellfüßige Abwehr die Franzosen nicht zur Entfaltung kommen ließ, bewiesen die Gastgeber im Angriff Geduld und Kaltschnäutzigkeit bei der Chancenverwertung. Zudem entschied Torhüter Henning Fritz das Duell mit seinem Kieler Club-Kontrahenten Thierry Omeyer, der in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich von Daouda Karaboue abgelöst wurde.

So setzte sich die deutsche Mannschaft nach dem 4:4 (9.) mit vier Treffern hintereinander auf 8:4 (17.) ab. Nur fünf Minuten später erhöhte der Lemgoer Florian Kehrmann sogar noch auf 10:5. Diesen Fünf-Tore-Vorsprung verteidigte die DHB-Auswahl bis zum 14:9- Pausenstand. Mit dem gleichen Selbstbewusstsein und Siegeswillen kehrte der Gastgeber zum zweiten Durchgang aufs Parkett zurück und schaffte beim 20:13 (39.) den ersten Sieben-Tore-Vorsprung.

Doch eine vorübergehende Konzentrationsschwäche kostete den komfortablen Vorteil. Der Magdeburger Joel Abati verkürzte mit vier Toren in Folge auf 23:26 (53.). Beim Stand von 28:26 wehrte Fritz zwei Strafwürfe ab und sorgte für die Entscheidung in der am Ende noch dramatischen Partie. (Von Martin Kloth und Heinz Büse, dpa)

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