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Handball-WM: Gala gegen Tunesien

Die deutschen Handballer haben mit einer glanzvollen Leistung erneut Begeisterungsstürme entfacht und bei der Weltmeisterschaft einen großen Schritt Richtung Viertelfinale gemacht.

Dortmund - Nach dem 35:28 (19:11) gegen Afrika-Meister Tunesien ist der EM-Fünfte nur noch einen Sieg von seinem Minimalziel entfernt. 23 Stunden nach dem 35:29 gegen Slowenien riss der WM-Gastgeber die 12.000 Zuschauer in der ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle durch eine leidenschaftliche Vorstellung mit und sorgte für die Fortsetzung der schwarz-rot-goldenen Handball-Party.

"Was die Mannschaft geleistet hat, ist wirklich toll. Aber richtig stolz bin ich erst, wenn wir das Viertelfinale erreicht haben", sagte der sichtlich zufriedene und sogar lächelnde Bundestrainer Heiner Brand. Mit nun 4:2 Punkten in der Hauptrunden-Gruppe 1 steht die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) unmittelbar vor dem Einzug in die K.o.-Spiele, für die mindestens der vierte Tabellenplatz notwendig ist. Nach einem Ruhetag tritt Brands Mannschaft am Samstag an selber Stelle (16:30 Uhr) zum Klassiker gegen Frankreich an, ehe am Sonntag zum Abschluss der zweiten Turnierphase ebenfalls in Dortmund Geheimtipp Island wartet.

Fritz Garant für den Erfolg

In der Weg weisenden Partie nach dem Umzug aus dem westfälischen Halle in die Westfalenhalle waren Christian Zeitz (Kiel/7), Pascal Hens (Hamburg/5), Sebastian Preiß (Lemgo/4) und Torsten Jansen (Hamburg/4) die besten Torschützen für die Hausherren. Wie schon am Vortag gegen Slowenien bot erneut Torhüter Henning Fritz (Kiel) eine großartige Partie und war mit zahlreichen Glanzparaden ein Garant des Erfolges, mit dem der Olympia-Zweite seine weiße Weste gegen den WM- Vierten behielt.

Der 1:3-Rückstand (5. Minute) zu Spielbeginn wirkte alles andere als hemmend auf die deutschen Spieler. Vielmehr schien es sie anzuspornen. Mit einem Zwischenspurt mit sechs Toren hintereinander kaufte sie dem weiter punktlosen Afrika-Meister den Schneid ab und drehte die Partie mit dem 7:3 (13.) zu ihren Gunsten.

Starke Abwehrleistung

Wie schon gegen Slowenien waren wiederum die kompromisslose Abwehr und der tadellose Fritz, der unter anderem drei Siebenmeter parierte und bis zur Pause 42 Prozent aller Würfe hielt, die Grundlage für die Dominanz. Die drückte sich schon nach 18 Minuten mit einem 10:5-Vorteil aus, den der Gastgeber zunächst auf 14:6 (26.) und bis zur Pause gar auf 19:11 ausbaute.

Auch nach Wiederbeginn erteilte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) dem Gegner eine Lehrstunde. Vor allem ließ der EM-Fünfte Tunesiens Rückraum-Star Wissem Hmam, Torschützenkönig der vorigen WM, nicht zur Entfaltung kommen. Noch ehe der eingewechselte Kieler Dominik Klein mit seinem ersten Treffer zum 24:14 (40.) den ersten Zehn-Tore-Vorsprung markierte, animierte Fritz das Publikum zu mehr Jubel und Beifall.

Schon mit Blick auf die bevorstehenden schweren Aufgaben schonte Brand anschließend Spielmacher Markus Baur (Lemgo) und ersetzte ihn durch den jungen Michael Kraus (Göppingen). Zudem bekam auch wieder der Wetzlarer Lars Kaufmann für den überzeugenden Hens eine Chance, die er als Stütze im Deckungszentrum nutzte. Im sicheren Gefühl des komfortablen Vorsprungs versuchten die deutschen Spieler, das Publikum noch mit Kabinettstückchen zu unterhalten, die allerdings nicht immer gelangen und den klaren Vorsprung schrumpfen ließen. (tso/dpa)

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