zum Hauptinhalt
Die Besten im Norden. Hannovers Pogatetz, Chahed und Pinto bejubeln den HSV-Sieg über den anderen HSV.

© dpa

Update

Hannover - Hamburg 3:2: HSV siegt im Nordduell

HSV gegen HSV: Der Kleine gegen den Großen. Am Ende siegt der Hannoversche gegen den Hamburger Sportverein mit 3:2 durch den Treffer von Mike Hanke in der Nachspielzeit.

Von Christian Otto

Sein Kopfball, der den Sieg brachte, kam wie aus dem Nichts daher. Eine Flanke von Lars Stindl, ein kleiner Schubser im Strafraum, und plötzlich lag der Ball im Tor. Mike Hanke, seit Wochen nur noch Einwechselspieler bei Hannover 96, sorgte mit seinem Treffer in der 90. Minute für einen 3:2 (1:1)-Sieg der Niedersachsen gegen den Hamburger SV. Während es die Hamburger, allen voran der überragende Jonathan Pitroipa, versäumt hatten, eine Vielzahl von Chancen zum Sieg zu nutzen, schlug ihr Gastgeber eiskalt zu. Für HSV-Trainer Armin Veh bleibt es angesichts von lediglich fünf Siegen aus 13 Partien bei einer ernüchternden und für ihn gefährlichen Bilanz.

Was das packende Duell zwischen dem Hannoverschen Sportverein von 1896 und dem Hamburger Sportverein würzte, war eine besondere Atmosphäre in der mit 49 000 Zuschauer ausverkauften Hannoveraner Arena. Den kleinen und den großen HSV verbindet eine bemerkenswerte Fanfreundschaft. Dass sich der harte Kern der Anhänger so sehr mag, dass man sich gestern zwischen Süd- und Nordkurve gegenseitig anfeuerte, erlebte man in der von Rivalitäten und Animositäten geprägten Fußball-Branche eher selten. Zum Unterhaltungswert auf den Rängen trug auch bei, dass ein Fernsehteam des Norddeutschen Rundfunks während der Partie Szenen für einen "Tatort" mit Maria Furtwängler drehte. Die Schauspielerin wurde genau wie die friedliche Stimmung im Stadion mit Applaus bedacht.

Zu bestaunen und zu beklatschen gab es auf dem Rasen viele spannende Szenen, die oft aus Fehlern resultierten. Mit dem erst 18 Jahre alten Muhamed Besic hatte HSV-Trainer Veh mangels personeller Alternativen in seiner ersatzgeschwächten Abwehr einen überforderten Jungprofi aufgeboten. Der Innenverteidiger hatte seinem Gegenspieler Stindl in einer eher harmlosen Situation durch ein unglückliches Eingreifen den Weg zum 1:0 für Hannover 96 geebnet. Die Niedersachsen hatten sich ihren Führungstreffer in der 31. Minute verdient, weil sie zunächst die engagiertere Mannschaft waren. Dann narrte HSV-Dribbelkünstler Pitroipa mit seinem Solo an der Außenlinie mehrere Abwehrspieler und spielte einen klugen Querpass. Der Südkoreaner Heung Min Son traf zum 1:1.

Was schleppend begonnen hatte, wurde nach dem Seitenwechsel ein richtig gutes Fußballspiel. Und das lag zunächst daran, dass der 18 Jahre alte Son, gerade erst von einem Fußbruch genesen, nach einer perfekten Flanke von Pitroipa in der 54. Minute auch das 1:2 köpfte. Doch das mit Abstand schönste Tor des Tages ließ Christian Schulz folgen. Der Defensivspezialist überlistete HSV-Torhüter Jaroslav Drobny mit einem sehenswerten Fallrückzieher, der sich im hohen Bogen zum 2:2 ins Tor senkte. Dass Hanke diesem Kunststück auch noch das 3:2 für Hannover 96 folgen ließ, rundete eine ganz erstaunliche Begegnung ab.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false