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Niedergeschlagen: Die Hannoveraner Spieler und die Mainzer stehen nach dem Spiel auf dem Rasen.

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Hannover - Mainz 2:2: Hannover und Mainz: Unentschieden verloren

Nach dem 2:2 zwischen Hannover 96 und dem FSV Mainz 05 müssen sich beide Klubs damit anfreunden, dass sie zu den Verlierern dieser Saison gehören.

Von Christian Otto

Die rudernden Armbewegungen, zu denen Thomas Tuchel Mitte der zweiten Halbzeit ansetzte, sollten den Spielern von Mainz 05 noch einmal Mut machen. Mehr laufen, mehr kämpfen – die verzweifelte Botschaft des Trainers, die allerletzte Chance auf eine Teilnahme am internationalen Fußball noch zu nutzen, zeigte nur bedingt Wirkung. Nach dem 2:2 (1:1) zwischen Hannover 96 und Mainz 05 müssen sich beide Klubs damit anfreunden, dass sie zu den Verlierern der Saison gehören. Die Mainzer konnten sich zumindest beim überragenden, zweifachen Torschützen Nicolai Müller bedanken, dass sie zu einem Teilerfolg kamen.

Die Körperhaltung von Jan Schlaudraff, dem ehemaligen Nationalspieler und Dribbelkünstler im Team von Hannover 96, dient meistens als erstklassiger Gratmesser für die Form seiner Mannschaft. Beim Heimspiel gegen die stark ersatzgeschwächten Mainzer hatte der 29-Jährige von einer Verletzung seines Kollegen Didier Ya Konan während des Aufwärmens profitiert und war unverhofft in die Startelf gerutscht. Es waren vielen Fehlpässe und Gedankenlosigkeiten notwendig, ehe Schlaudraff wirklich im Spiel angekommen war. Ein katastrophaler Fehlpass hatte die Mainzer Führung durch den sehr agilen Nicolai Müller (25. Minute) ermöglicht. Auf der Gegenseite war es allerdings auch Schlaudraff, der mit einer wunderbaren Flanke auf den gerade erst eingewechselten Artur Sobiech das zwischenzeitliche 1:1 (36.) vorbereitet hatte. Sein Jubel darüber fiel erstaunlich lethargisch aus und dürfte ein kleiner Hinweis darauf gewesen sein, mit wie viel Elan Hannover 96 zuletzt noch dem Saisonende entgegen gehechelt ist.

Die Vielzahl von Nachlässigkeiten, die sich in das Spiel der Niedersachsen eingeschlichen haben, regt Mirko Slomka mächtig auf. „Ich habe nicht dazu aufgerufen, dass wir in den Urlaubsmodus umschalten“, sagt Hannovers Cheftrainer. Aber sein Team ist seit gestern nach zwei Spielzeiten mit Teilnahme an der Europa League wieder im Mittelmaß der Fußball-Bundesliga angekommen. Es war bezeichnend, wie sich Verteidiger Karim Haggui beim 0:1 von Müller hatten narren lassen. Und es war Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler zu verdanken, dass der Gastgeber überhaupt noch zu einem Punkt kam. Der in den Mainzer Angriff beorderte Müller besaß allein in der 1. Halbzeit zwei weitere hochkarätige Chancen. Mal konnte Zieler gegen ihn retten. Und in der 40. Minute war Schiedsrichter Wolfgang Stark aufmerksam genug, statt eines weiteren Gäste-Tores auf Handspiel von Müller zu entscheiden.

Das Duell der Enttäuschten, zu dem das Spiel zwischen Hannover und Mainz angesichts ihres Rückstandes auf das obere Tabellendrittel ausgerufen worden war, lebte vor 47.000 Zuschauern von einem steten Auf und Ab. Im Mainzer Team dürfte die Frage, wer eigentlich für den kurz vor der Halbzeit eingewechselten 96-Stürmer Sobiech zuständig war, noch für lebhafte Diskussionen sorgen. Der Pole stellte mit seinem Kopfballtreffer unter Beweis, dass man ihm bei hohen Hereingaben durchaus stören sollte und dass er völlig zu Recht auf eine Vertragsverlängerung hofft. Und Hannovers Torjäger Mame Diouf gelang ein Aufbäumen mit letzter Kraft, als er nach einem Konter sogar das 2:1 (70.) erzielt hatte. Die Freude über die Führung, die nach einer Gelb-Roten Kate gegen 96-Verteidiger Christian Schulz in Unterzahl erzielt worden war, währte nur kurz. Müller krönte seinen starke Auftritt im Mainzer Angriff mit einem zweiten Treffer und setzte ein I-Tüpfelchen auf eine Partie, die nach dem Seitenwechsel von großen Torchancen auf beiden Seiten gelebt hatte.

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