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Sport: Hannover sucht Halt in Europa Nach 0:0 gegen Lüttich kommt nun der Meister

Fußball unter Flutlicht, Heimspiele am Donnerstag, sechs Schiedsrichter für nur eine Partie: Für Hannover 96, diesen frechen Emporkömmling des deutschen Fußballs, bleibt die Europa League ein ungewohntes Umfeld, das noch genauer erkundet werden will. Im Heimspiel gegen Standard Lüttich kamen die Niedersachsen trotz einer beachtlichen Leistung nicht über ein 0:0 hinaus.

Von Christian Otto

Fußball unter Flutlicht, Heimspiele am Donnerstag, sechs Schiedsrichter für nur eine Partie: Für Hannover 96, diesen frechen Emporkömmling des deutschen Fußballs, bleibt die Europa League ein ungewohntes Umfeld, das noch genauer erkundet werden will. Im Heimspiel gegen Standard Lüttich kamen die Niedersachsen trotz einer beachtlichen Leistung nicht über ein 0:0 hinaus. „Ich warne vor Euphorie. Dieses Jahr wird in unserer Weiterentwicklung ein ganz wichtiges“, sagte Vereinspräsident Martin Kind und versuchte, das Team vor überhöhten Erwartungen zu bewahren. Hannover hatte die besseren Chancen, bestimmte das Spiel, zeigte aber wenig Überraschendes. „Die doppelte Belastung durch die Europa League ist eine Umstellung für uns. Wir sind das nicht gewohnt“, gestand Mittelfeldspieler Sergio Pinto.

Aus dem bundesweiten Blickwinkel betrachtet ist die Europa League nur der zweitbeste internationale Wettbewerb. Aus hannoverscher Sicht aber, wo die Fans 19 Jahre lange auf internationale Auftritte ihrer Mannschaft warten mussten, sind die sechs Gruppenspiele eine herrliche Bühne für Euphorie und neues Selbstbewusstsein. „Wir wollen mehr dieser Abende“, hatte Sportdirektor Jörg Schmadtke mutig verkündet, nachdem die Niedersachsen in zwei Play-off-Spielen bereits den FC Sevilla ausgeschaltet hatten. In Lüttich lag ein mittelgroßer Stolperstein auf dem Weg nach oben. Und Hannover 96 stellte tapfer unter Beweis, dass die Mannschaft in der vergangenen Saison nicht ganz zufällig Tabellenvierter geworden ist. Am Ende aber fehlte es an Durchschlagskraft. „Ein Punkt ist okay. Aber der Sieg war möglich. Und das ist ärgerlich“, sagte Stürmer Schlaudraff hinterher.

Fußballabende wie der gegen Lüttich, den 42 500 Zuschauer im Stadion miterleben wollten, kommen wie eine Art europäischer TÜV für Hannover daher. Wie eine Art Belastungstest für den Alltag in der Bundesliga. Nach nunmehr fünf sieglosen Spielen in Folge ist es die Aufgabe von Trainer Mirko Slomka, die Anforderungen und Belastungen geschickt zu dosieren. Am Sonntag empfängt Hannover den Meister Borussia Dortmund mit einer veränderten Mannschaftsaufstellung. Defensivspieler Christian Pander, der gegen Lüttich gefehlt hatte, meldete sich zurück. Er hat seine Grippe auskuriert. Der Einsatz von Stürmer Mohammed Abdellaoue ist indes unwahrscheinlich. Auch Verteidiger Christian Schulz muss wegen seiner Rückenbeschwerden noch mindestens eine Woche pausieren. „Wir werden diskutieren, welche Spieler eine Pause erhalten. Dazu werden wir auch die Blutwerte auswerten“, sagte Slomka am Freitag. (mit dpa)

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