zum Hauptinhalt

Sport: Hans Eichel spart nicht mit Lob Finanzminister sieht verdientes 4:3 der Eisbären gegen Kassel

Berlin. Es war so gegen fünf Uhr, als gestern Nachmittag ein mittelmäßiges, mit fast zweieinhalb Stunden Spieldauer überdurchschnittlich langes Eishockey-Spiel im Sportforum ein spektakuläres Nachspiel hatte.

Berlin. Es war so gegen fünf Uhr, als gestern Nachmittag ein mittelmäßiges, mit fast zweieinhalb Stunden Spieldauer überdurchschnittlich langes Eishockey-Spiel im Sportforum ein spektakuläres Nachspiel hatte. Die Schlusssirene der Partie Eisbären gegen Kassel Huskies war just verklungen, da stürmte Axel Kammerer, Trainer der Hessen, schon auf das Eis und beschimpfte Schiedsrichter Axel Rademaker. Derweil führten die Spieler beider Teams eine neue, interessante Variante der Verabschiedungszeremonie auf. Statt des üblichen Shakehands gerieten einige Herren mit den Fäusten aneinander. Hände geschüttelt wurden danach nicht mehr, die Spieler aus Kassel stapften in ihre Kabine, ihr Übungsleiter tobte. „Das war ein einziges Skandalspiel“, rief Kammerer. Ein Ergebnis gab es trotzdem, die Eisbären siegten 4:3 (1:0, 0:2, 3:1).

Wenigstens einem Menschen unter den 5000 Zuschauern im Sportforum hatte es gefallen: Hans Eichel. Der Bundesfinanzminister ist Anhänger der Huskies. „Das war ein gutes Spiel“, sagte Eichel. „Berlin hat verdient gewonnen.“ Nun gut, da war Kammerer anderer Meinung als sein prominenter Fan. „Der Schiedsrichter hat das Spiel kaputtgemacht“, sagte der Trainer. Bis Ende des zweiten Drittels hatte Kassel clever gespielt. Doch dann musste Stephane Robitaille nach einem Foul am Berliner Stürmer Kelly Fairchild mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig in die Kabine – eine offensichtlich Schwächung für die Hessen.

Micky Dupont hatte zwar im ersten Drittel bei Berliner Überzahl den Puck ins Tor von Kassels Keeper Joaquin Gage gezittert, doch zum Leidwesen der Berliner klappte es dann auch bei den Huskies mit dem Powerplay: 1:1 durch Drury, 1:2 durch Robitaille – doch ohne den Verteidiger lief dann bei den Huskies immer weniger, zudem verhängte Rademaker eine Strafzeit nach der anderen gegen Kassel. Die Eisbären trafen dreimal im Powerplay: Dupont zum 2:2, Fairchild zum 3:2, Steve Walker schoss das 4:2. Daffner erzielte noch ein Tor für Kassel, was Kammerer natürlich nicht beruhigte. Als Berlins Trainer Pierre Pagé versuchte, die angespannte Situation nach dem Spiel mit Anekdoten aus der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA (!) zu entspannen, hatte Kammerer genug: „Wir kommen vom Punkt weg. Der Schiedsrichter war schlecht. Schluss, aus!“

Die Huskies legten nach Spielschluss Protest ein – nicht gegen die Wertung der Partie, sondern gegen den Schiedsrichter. Der Protest sollte bei den Eisbären keinen irritieren: Die Berliner haben durch den Erfolg gegen Kassel ihren Vorsprung als Tabellenführer ausgebaut.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false