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Sport: Hart, aber fair

Mattias Ekström und Gary Paffett liefern sich auch auf dem Lausitzring ein packendes DTM-Duell – am Ende bleibt der Schwede vorn

Sie sind die Zwilinge beim Deutschen Tourenwagen Masters – in der Punktetabelle und oft auch auf der Strecke liegen sie meist gleichauf: Gary Paffett und Mattias Ekström, die beiden überragenden Piloten auch der vergangenen Saison, liefern sich auch in diesem Jahr ein packendes Duell. Auf dem Lausitzring vor offiziell 68 000 Zuschauern am kompletten Wochenende machten sie Sieg und Tabellenführung am Sonntag unter sich aus, praktisch im direkten Duell vom Start bis ins Ziel, „Das war Motorsport auf höchstem Niveau“, sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug über den Zweikampf, der in die Historie des DTM eingehen dürfte. Ohne Servolenkung, mit letzter Anstrengung und am Ende seiner Kräfte rettete Ekström gegen einen stets attackierenden Paffett den Sieg ins Ziel und übernahm in der Meisterschaft wieder mit einem Punkt Vorsprung die Führung.

„Das war unglaublich spannend, das war Werbung für das DTM“, freute sich Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, in seinen Augen waren Tränen der Rührung zu sehen. Ekström sprach von einem seiner härtesten Rennen. „Ich war nicht der Schnellste, aber der Erste im Ziel“, sagte Ekström. „Gary war fair, er hat kein Gewaltmanöver versucht." Doch der Brite wartete vergeblich auf einen Patzer des Kontrahenten: „Ich hätte einen Fehler von Mattias gebraucht, um vorbeizukommen. Den Gefallen hat er mir leider nicht getan“, sagte Paffett.

Ekström legte die Basis für den Sieg schon mit seinem Start. Von Platz fünf fuhr er auf Platz drei vor, hinter die beiden zunächst führenden Opel von HeinzHarald Frentzen und Manuel Reuter. Gary Paffett, nach verpatztem Qualifying von Platz sieben weggefahren, hatte keine große Mühe, seinen Mercedes-Kollegen Mika Häkkinen und Jamie Green, der aus der Poleposition sehr schlecht gestartet war, zu passieren. Bald darauf hing Paffett seinem Konkurrenten Ekström mehr als Format füllend im Rückspiegel. Beide kamen dann synchron zum ersten und mit nur einer Runde Differenz zum zweiten Boxenstopp. Stets blieb Ekström vorne, auch wenn Paffett ununterbrochen Druck machte.

Für Opel blieben am Ende nur die Ränge vier, fünf und sieben. Die Strategie, den ersten Reifenwechsel hinauszuzögern, zahlte sich nicht aus. Bester Opelfahrer war ausgerechnet der Mann, der am Samstag am Lausitzring seinen Rücktritt zum Saisonende erklärte: Laurent Aiello. Das DTM-Finale am 23. Oktober in Hockenheim wird sein letztes Rennen sein. Dann wird wahrscheinlich auch erst die Meisterschaftsentscheidung zwischen Paffett und Ekström fallen. Audi-Sportchef Ullrich sagt: „Das bleibt spannend bis zur letzten Runde.“

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