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Gladbachs Peter Pan. Marco Reus schwebt nach seinem Tor zum 2:0. Foto: dapd

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Sport: Hart arbeiten, locker gewinnen

Durch das 3:0 in Stuttgart hält Borussia Mönchengladbach Kontakt zur Spitze.

Max Eberl legte Wert auf die Feststellung, man habe „hier in Stuttgart nicht locker gewonnen“. Im Gegenteil, das 3:0 (1:0) sei ein „hartes Stück Arbeit gewesen“, sagte der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach. Ähnlich zurückhaltend äußerte sich Mike Hanke, der Torschütze des 1:0: Souverän sei das nicht gewesen. Eberl und Hanke mögen Recht haben, was die letzte halbe Stunde des Spiels in Stuttgart anging. Trotzdem beeindruckte die Borussia als taktisch cleveres Team. Dazu bleibt die Mannschaft von Trainer Lucien Favre dem Führungstrio in der Fußball-Bundesliga auf den Fersen. Nach dem zwölften Saisonsieg rückten die Gladbacher wieder bis auf einen Punkt an Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke heran.

Hanke gelang die 1:0-Führung per Kopfball. Marco Reus erhöhte zehn Minuten vor Schluss auf 2:0, und der eingewechselte Igor de Camargo schloss die Dienstreise gegen den am Ende überforderten VfB mit dem 3:0 ab. Es war der erste Gladbacher Sieg in Stuttgart seit 1994. Bei den Schwaben dagegen ist die die Euphorie, die der Transfer von Vedad Ibisevic in der vergangenen Woche ausgelöst hatte, schon wieder verpufft. Nach nur einem Sieg in zehn Spielen muss der VfB den Blick auf die hinteren Tabellenplätze richten. „Wir müssen schauen, dass wir nicht unten rein rutschen, und wir müssen wieder als Mannschaft auftreten“, sagte Stuttgarts Torwart Sven Ulreich.

Nach der Verpflichtung von Ibisevic hatte Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia auf ein 4-4-2-System mit zwei Stürmern umgestellt, was sich aber nicht auszahlte. Ibisevic kam wie Cacau nie zur Geltung. Zu wenig direkt fiel der Spielaufbau der Stuttgarter aus, während sich Gladbach auf Konter verlegte. Es zeigte sich bald ein Klassenunterschied in technischer und taktischer Hinsicht. Nach dem 3:1-Sieg zum Rückrundenstart über Bayern München vor einer Woche traten die Gladbacher kompakt und selbstbewusst auf. Stuttgart hatte Schwierigkeiten gegen die beste Defensive der Liga, die in 19 Spielen nur zwölf Gegentreffer zugelassen hat.

Anfangs konnte das Heimteam das Duell noch ausgeglichen gestalten. Erst nach 28 Minuten kam Gladbach durch Juan Arango zur ersten Chance, die Sven Ulreich parierte. Zu diesem Zeitpunkt bekam die Borussia immer mehr Zugriff aufs Spiel. Nach einer halben Stunde nutzte Hanke einen Freistoß von Reus zum 1:0. Drei Stuttgarter konnten den früheren Nationalspieler nicht am Kopfball hindern. Kurz darauf bewahrte Ulreich den VfB gegen Arango vor dem 0:2.

Sechzig Sekunden später kam der VfB durch Tamas Hajnals Kopfball zur ersten Chance. Trotzdem wirkte das Spiel der Gladbacher besser strukturiert, der VfB spielte nicht schnell genug, um Druck zu erzeugen. Nach der Pause mussten die Stuttgarter das Spiel öffnen, sie riskierten mehr. Das wiederum spielte den Borussen in die Karten, die nun noch mehr Platz besaßen. Patrick Herrmann verpasste die beste Gelegenheit, die Gladbacher früher mit 2:0 in Führung zu bringen. Trotzdem war Favre zufrieden: „Die Mannschaft wollte das 2:0 und hat das nach der Pause sehr gut gemacht.“

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