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Sport: Haue, bis es wehtut

Michael Rosentritt vermisst die einst so gute Deckung bei Sven Ottke

Jetzt also Sven Ottke. Wie zu befürchten steht, schindet Dariusz Michalczewski sich gegenwärtig nicht umsonst. Ottke wird vermutlich für Rocchigiani einspringen und im Mai gegen den Tiger boxen. Für den Boulevard ist es ein hübsche Gesichte, aber sonst?

Ausgerechnet Ottke, dem bislang größten Kritiker des Rentner-Boxens. Nun gut, er wollte damals auch nie, nie, nie zu den Profis wechseln. Aber wer bitteschön braucht diesen Kampf? Was sie Zeit ihrer respektablen Profikarriere nicht zu Stande gebracht haben, wollen sie als Privatiers nachholen. Damals wäre es ein durchaus logischer Kampf gewesen. Jetzt ist es ein inszeniertes Spektakel. Ein Spektakel, das viel Geld abwirft.

Denken wir an die Comebacks des vergangenen Jahres. Was hat es Axel Schulz gebracht, sich im Ring von einem Namenlosen vorführen zu lassen, außer einem stattlichen Sümmchen, einem leichten Schlaganfall und Einladungen in diverse Fernsehshows wie „Schiffe versenken xxl“ und Promi-Biathlon? Henry Maske bekam für sein Remake gegen Virgil Hill einen Bambi und sein Trainer Wolke die Goldene Henne. Geht es darum?

Dem Boxen bringt es nichts – im Gegenteil. Bei solchen Inszenierungen tritt das Wesentliche weiter in den Hintergrund und jungen Boxern wird Popularität genommen.

RTL hat den Boxkämpfen früher gern ein Motto unterlegt. Wie wär es diesmal mit: „Eine Frage des Geldes“ oder gleich: „Hilfe ich bin ein Star, ich brauche Geld!“ Kurz: Es gibt keinen seriösen Grund, sich diesen Kampf anzuschauen. Es sei denn, es läuft gerade kein Dschungel-Camp.

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