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Bjarki Ellisson kam vom THSV Eisenach nach Berlin.

© dpa/Kumm

Heimauftakt der Füchse Berlin: Bjarki Elisson: Wunschspieler des neuen Chefs

Der Isländer Bjarki Elisson soll die Füchse Berlin variabler machen – am besten schon im ersten Heimspiel der Saison gegen Leipzig.

Auf den Großvater ist einfach Verlass. Jede Woche, mindestens einmal. Dann setzt er sich ans Telefon und wählt die Nummer seines Enkels, Vorwahl Deutschland, Berliner Nummer hinterher, und die beiden quatschen drauf los. „Das machen wir so, seit ich Island verlassen habe“, sagt Bjarki Elisson, und das ist jetzt auch schon gut zwei Jahre her. „irgendwas finden wir immer.“

Im Moment hat Bjarki Mar Elisson ohnehin viel zu berichten, wenn der Opa von der Insel mal wieder anruft. Von der neuen Stadt, der neuen Wohnung, der Geburt seines ersten Kindes, einer Tochter. Und natürlich, Sport ist immer ein Thema mit dem Großvater, von seinem neuen Klub. Elisson ist einer von acht Spielern, die seit wenigen Wochen das Trikot der Füchse Berlin tragen. Im ersten Heimspiel der Berliner gegen Aufsteiger SC DHfK Leipzig am Samstag (19 Uhr, Max-Schmeling-Halle) wird der Isländer zwar aller Voraussicht nach nicht in der Startformation stehen; auf der Linksaußenposition beschäftigt der Klub mit dem schwedischen Nationalspieler Fredrik Petersen einen gestandenen Akteur, der neuerdings auch Kapitän des Teams ist. Trotzdem sollte man Elissons Werdegang in Berlin genau im Auge behalten. Die Füchse jedenfalls erhoffen sich einiges von ihrem neuen Linksaußen. Er war der erklärte Wunschspieler seines neuen Trainers und Landsmanns Erlingur Richardsson, die beiden kennen sich aus gemeinsamen Zeiten: 2012 haben sie die isländische Meisterschaft gewonnen. „Ich hab’ das mit dem Wunschspieler auch gelesen, das bedeutet schon ein bisschen Druck für mich“, sagt Elisson, „aber ich mache mir auch selbst Druck.“

Berlin soll der nächste Schritt sein auf der Karriereleiter des Bjarki Elisson. Zuletzt hat er in der 2. Liga sein Geld verdient, beim ThSV Eisenach. Dort hatte er als Torschützenkönig großen Anteil daran, dass die Thüringer ein Jahr nach ihrem Abstieg den direkten Wiederaufstieg geschafft haben. Trotzdem war seine Verpflichtung vor allem für Außenstehende eine Überraschung, nicht für Elisson selbst. „Ich weiß, dass ich die letzten zwei Jahre richtig gut gespielt habe“, sagt er mit allem gebotenen Selbstvertrauen, „ich habe es mir verdient, jetzt bei einem Bundesliga-Spitzenteam zu spielen.“

Ellisson war in Eisenach bester Torjäger

Zumal Elisson perfekt in das Beuteschema der Berliner passt, die ihr Team im Sommer umstrukturiert und primär nach jungen und entwicklungsfähigen Spielern gefahndet hatten. Man könnte auch sagen: Elisson ist ein Sinnbild dafür, dass die Berliner mal wieder etwas Neues ausprobieren wollen. Vor allem im taktischen Bereich soll er sein Team weniger ausrechenbar machen: etwa als Speerspitze der neuen 5-1-Formation oder als Konterspieler. Auch beim Siebenmeterwurf, einer Schwäche der Füchse, hat Elisson seine Stärken. „Siebenmeter sollen für uns keine Strafe mehr sein“, sagt Manager Bob Hanning. Auch dafür haben sie Elisson nach Berlin geholt.

Die Eingewöhnungszeit hat offenbar nicht lang gedauert bei Bjarki Elisson. „Ich mag mein Team“, sagt er. Seine neue Wohnung liegt ganz in der Nähe von Trainings- und Spielstätte, und im Gegensatz zu vielen seiner neuen Teamkollegen spricht der Isländer auch schon sehr ordentliches Deutsch, da haben sich die zwei Jahre in Eisenach ausgezahlt. Nur wenn der Großvater anruft, mindestens einmal pro Woche, wechselt er mit der Tonspur wieder zurück ins isländische.

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