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Heiß auf Eis: Denis Pederson kommt zurück zu den Eisbären

Die Sehnsucht war zu groß: Ohne die Eisbären hat es Denis Pederson einfach nicht mehr ausgehalten.

Von Katrin Schulze

Berlin - Also kehrte der 34 Jahre alte Kanadier nach viermonatiger Berlin-Abstinenz am Freitagnachmittag zurück. „Ich freue mich sehr, wieder da zu sein, obwohl ich eigentlich nie wirklich weg war“, sagte Pederson. „Meine Familie und ich hatten die Entscheidung, zurückzutreten, wohl sehr emotional getroffen.“ Noch vor Beginn der Play-offs in der zurückliegenden Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatte der Angreifer überraschend seinen Rückzug vom Profisport erklärt.

Wohl etwas überhastet, wenn man den Kanadier heute hört. „Das Wort ‚Rücktritt‘ hätte ich besser nicht in den Mund genommen“, sagt er. Den ganzen Sommer über hat sich Pederson nach Eishockey verzehrt, seine eigene Lust auf Eis hat er wohl selbst gehörig unterschätzt. Dass die Berliner den Kanadier nun wieder in ihren Reihen aufnehmen, überrascht kaum. Seit dem Beginn seines Engagements im Jahr 2003 hat Pederson maßgeblich zu den vier Meistertiteln der Eisbären beigetragen – in den Play-offs zählte er regelmäßig zu den wertvollsten Spielern. Sein Trainer Don Jackson hat ihn einst als „Big Daddy der Eisbären“ bezeichnet; und der Big Daddy scheint in die momentane Verjüngungsphase der Berliner perfekt zu passen: Er kennt die Eisbären-Jugend aus seinen sieben vergangenen Jahren bei dem Berliner Klub und kann das Team mit seiner Erfahrung aus 462 NHL- und 299 DEL-Spielen stabilisieren und führen. „Denis kann jede Mannschaft besser machen und ist vor allem charakterlich nicht zu ersetzen“, sagt auch sein neuer alter Kollege André Rankel. „Er wird keine Probleme haben, sich schnell wieder einzufinden.“

Zwar hat Pederson die ersten Wochen der Saisonvorbereitung und den Auftakt der neuen European Trophy verpasst, doch mit seinem Eigenantrieb sollte er den Rückstand schnell aufholen. Das glaubt auch der Berliner Manager Peter John Lee: „Wir haben mit ihm länger gesprochen und herausgefunden, dass er sehr motiviert ist.“ Pedersons Sehnsucht kommt den Eisbären entgegen, haben sie doch zuletzt viele routinierte Profis verloren – und in Mads Christensen und Jim Sharrow erst zwei neue Spieler hinzugewonnen. Zum Auftakt der European Trophy hatte sich der Mangel an Erfahrung bemerkbar gemacht, die Berliner unterlagen den finnischen Klubs Helsinki IFK (2:3) und Jokerit Helsinki (2:7). Das dritte Gruppenspiel bei Valerenga Oslo gewannen die Eisbären gestern 5:1 (1:0, 3:1, 1:0).

Mit Denis Pederson kommt nun die Erfahrung zu den Eisbären zurück. Genug vom Eishockeyspielen dürfte er so schnell wohl nicht wieder haben.

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