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Sport: Hektik hinter den Kulissen

DFL fürchtet Imageschaden wegen Kirchs „Video-Vertrag“

Frankfurt (dpa). Die so genannten Geheimverträge des früheren KirchImperiums sorgen für hektische Betriebsamkeit hinter den Kulissen und drohen das Image des Fußballs nachhaltig zu schädigen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will bis Dienstag die Überprüfung des „Video-Vertrages“ abgeschlossen haben, und bis Ende der Woche soll bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) der Fall des bis vor kurzem unbekannten Kontraktes zwischen Kirch und Bayern München aufgeklärt sein. Unverkennbar ist aber schon jetzt der Schaden. „Das alles ist nicht förderlich für das Image des Fußballs“, sagte am Montag Werner Hackmann, Chef des DFL-Aufsichtsrates.

Die Rufschädigung ist schon jetzt enorm und ein Ende nicht abzusehen. Der Schaden lasse sich nur begrenzen, „indem jetzt endlich alles offen gelegt wird“, erklärte Hackmann. „Ich kann nur an alle appellieren, die einen Vertrag haben, sich dazu zu bekennen“, so Hackmann.

Verschiedene Medien haben über mehr als 150 unbekannte Kirch-Verträge spekuliert. In den vergangenen Wochen war bereits bekannt geworden, dass Fedor Radmann,Vizepräsident des Organisationskomitees für die WM 2006, und Schalkes Aufsichtsrats-Mitglied Jürgen Möllemann Geld als Kirch-Berater erhalten haben.

„Es ist verständlich, dass ein gewisses Misstrauen entstanden ist“, sagte DFB-Sprecher Harald Stenger. Er glaube aber nicht an eine nachhaltige Rufschädigung des Fußballs. Stenger betonte außerdem, dass der elf Jahre alte, aber erst am Wochenende bekannt gewordene Kontrakt zwischen DFB und der Kirch-Rechteagentur ISPR „kein Geheim- oder Scheinvertrag“ sei. Ein Kirch-Vertrauter hatte hingegen im Nachrichtenmagazin „Spiegel“ von einer „Scheinkonstruktion“ gesprochen. Der DFB soll demnach ohne Wissen der Bundesligaklubs insgesamt 16 Millionen Mark (rund 8 Millionen Euro) für Video-Rechte kassiert haben.

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