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Sport: „Helmut Schön wollte abreisen“ Georg Schwarzenbeck über das Finale von 1974 gegen Holland

Wir standen schön belämmert da nach dem 0:1 durch diesen Elfmeter. Die Holländer haben uns dann den Gefallen getan, dass sie nach ihrer Führung so weiter gespielt haben wie vorher.

Wir standen schön belämmert da nach dem 0:1 durch diesen Elfmeter. Die Holländer haben uns dann den Gefallen getan, dass sie nach ihrer Führung so weiter gespielt haben wie vorher. Ball halten, als wollten sie das 1:0 über die Zeit retten. So haben wir uns fangen können, das war gut für unser Spiel. Innerlich warst du erst richtig geschockt. Dann denkst du, das kann nicht sein. Wir waren bei der WM im eigenen Land Mitfavorit. Erst nach dem 2:1 von Gerd Müller habe ich daran geglaubt. Das Spiel war nicht übermäßig hart. Zu den Holländern hatten wir eigentlich gar kein Verhältnis. Ich habe später bei ihren Interviews gemerkt, dass sie sich für die bessere Mannschaft hielten, aber das Ergebnis war gerecht. Cruyff war der bestimmende Mann. Aufgehört hat alles mit dem Krach beim Bankett, als unsere Frauen ausgesperrt wurden. Meine Frau erinnert sich noch daran, dass sogar Cruyff gesagt hat: „Was ist bei euch los, da müssen doch die Frauen dabei sein.“ Das hat uns schon beeindruckt. Schon vor dem Turnier gab es Streit um die Prämien. Das hat unseren Trainer Helmut Schön so aufgeregt, dass er abreisen wollte.

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