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Sport: Henrik Rödl: Weg vom Fernseher

Es lässt sich relativ einfach sagen, wo Henrik Rödl die letzten zwei Wochen des Septembers verbracht hat. Wenn der Basketballspieler von Alba Berlin nicht in der Max-Schmeling-Halle beim Training war, saß er mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem Fernseher und widmete sich der Olympia-Berichterstattung.

Es lässt sich relativ einfach sagen, wo Henrik Rödl die letzten zwei Wochen des Septembers verbracht hat. Wenn der Basketballspieler von Alba Berlin nicht in der Max-Schmeling-Halle beim Training war, saß er mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem Fernseher und widmete sich der Olympia-Berichterstattung. "Ich habe in jeder freien Minute Olympia gesehen", erinnert sich Rödl, "ich wäre sehr gerne dabeigewesen." Bei der Europameisterschaft 1999 hatte die deutsche Basketball-Nationalmannschaft die Qualifikation für Sydney knapp verpasst. Dennoch hat der Olympia-Teilnehmer von 1992 noch eine Chance auf seine zweiten Spiele: Athen 2004.

Es ist nämlich nicht so, dass sich der Kapitän von Alba Berlin aus der Nationalmannschaft zurückgezogen hat. Zwar liegt sein letztes Länderspiel schon über ein Jahr zurück. Doch die Pause war mit Bundestrainer Henrik Dettman abgesprochen. Für die Europameisterschaft 2001 könnte er zur Verfügung stehen. "Das entscheide ich nach der Saison", sagt Rödl, "es kommt auf meine physische Verfassung an." Wenn er sich nach der laufenden Saison körperlich wohl fühlt, wird der Europameister von 1993 seinen über 150 Länderspielen weitere hinzufügen. "Ich spiele immer gerne für die Nationalmannschaft."

Allerdings nicht gestern gegen Litauen im Nationscup (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet). "Wenn es sich um ein Qualifikationsspiel handeln würde, würde ich spielen", erklärt Rödl. Da aber das Abschneiden der Deutschen im Nationscup keine wichtige Bedeutung besitzt - für die Europameisterschaft 2001 im September in der Türkei ist die deutsche Mannschaft durch den siebten Platz von 1999 bereits qualifiziert -, konzentriert sich Rödl gegenwärtig auf den Verein. Und überlässt es Marko Pesic und Stipo Papic, Alba Berlin in der Auswahl zu vertreten. "Bei Stipo ist das fürs Selbstvertrauen sehr wichtig", findet Henrik Rödl.

Papics Leistungen im Vereinstrikot stagnierten zuletzt. "Seine Gegenspieler haben sich besser auf ihn eingestellt", entschuldigt Trainer Emir Mutapcic. Für das wichtige Spiel beim alten Rivalen Bayer Leverkusen am Sonnabend muss der Alba-Coach um Aufbauspieler Derrick Phelps bangen, der sich am Dienstag im Training eine leichte Zerrung im linken Oberschenkel zuzog. "Es ist nicht so schlimm", sagt Mutapcic, "er ist in Behandlung, und wir müssen sehen, ob er am Donnerstag wieder trainieren kann."

Die Diskussion um eine Teilnahme an der EM will Rödl noch nicht eröffnen. "Das ist verfrüht." Weil das Turnier in der Türkei erst im September stattfindet, bleibt ihm Zeit für eine Entscheidung. Allerdings hat die EM einen Makel. Rödl seufzt: "Leider kann man sich nur für eine Weltmeisterschaft qualifizieren - und nicht für Olympia."

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