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Sport: Hertha beendet den Abstiegskampf

Die Berliner erreichen nach einer überlegenen zweiten Halbzeit ein 0:0 in Wolfsburg

Es war eine dieser Szenen, die den Fußball so attraktiv machen. Alexander Madlung drehte und wendete sich mit dem Ball am Fuß, so dass Marko Pantelic schwindelig werden musste. Viermal sprang der Hertha-Profi an Ball und Gegenspieler vorbei. Und die Wolfsburger Fans hatten ihre Freude an der kleinen Einlage des ehemaligen Berliners Madlung. Schließlich war noch nicht lange gespielt zwischen dem VfL und Hertha BSC – doch die Anfangsminuten der gestrigen Bundesligapartie versprachen zu viel. Das Versprechen von hoher Spielkultur wurde zwar phasenweise eingehalten, aber meist von den Berlinern. Trotzdem endete der Nachmittag ohne Tore. Hertha wird es recht sein. Nach dem 0:0 können sich die Berliner in der Tabelle so langsam wohl fühlen, mit dem Abstiegskampf haben sie nun nichts mehr zu tun.

Allein an der Schlussphase gemessen, hat Hertha allerdings zwei Punkte verloren. Zwei gute Chancen vergab Marko Pantelic, einmal konnte der eingewechselte Solomon Okoronkwo den Ball nicht im Wolfsburger Tor unterbringen – vor allem weil Torwart Diego Benaglio herausragend parierte. Natürlich sei das ärgerlich gewesen mit den verpassten Möglichkeiten, sagte Lucien Favre. Aber dann lächelte Herthas Trainer. „Das Spiel war gut, ich bin zufrieden mit dem Unentschieden.“ Nur nicht undankbar werden, meinte der Schweizer wohl: Schließlich holte Hertha in der Hinrunde auswärts insgesamt nur drei Punkte. Nach zwei Auswärtsspielen der Rückrunde sind es nun schon vier.

Auch wenn beide Mannschaften sehr engagiert und offensiv spielten, triumphierte auch mal der Zufall über die Absicht. Dabei waren die Teams mit blendender Bilanz in die Partie gegangen: Wolfsburg mit einer Serie von vier Siegen, Hertha hatte zweimal hintereinander gewonnen. In der ersten Halbzeit wirkte es so, als sollten die Niedersachsen ihre Serie ausbauen können, sie zeigten ordentlichen Offensivdrang. Von Hertha war zunächst wenig zu sehen, die erste große Torchance hatte der ansonsten blasse Gojko Kacar einem Wolfsburger Fehlpass zu verdanken. Der Serbe hämmerte den Ball vors Tor, wo ihn Torwart Benaglio erst im Nachfassen vor dem heranstürmenden Marko Pantelic sichern konnte.

In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel attraktiver. Die Wolfsburger mit einem schwachen Regisseur Marcelinho sahen sich nun mit mutiger werdenden Berlinern konfrontiert. Nachdem sich Raffael schön auf der rechten Seite durchgesetzt hatte, bekam der nach der Pause für Malik Fathi gekommene Steve von Bergen eine gute Chance. Doch der Schweizer konnte den Ball nicht an seinem Landsmann vorbei im Wolfsburger Tor unterbringen. Später drängten die Berliner noch vehementer auf das Führungstor, das aber weder Pantelic noch Okoronkwo erzielen konnten.

Hertha war insgesamt die bessere Mannschaft, so dass sich Felix Magath sogar zu einer leisen Kritik an seiner Mannschaft bemüßigt sah. „Ich bin gar nicht so sehr enttäuscht über das 0:0“, sagte der Wolfsburger Trainer. Beim Gegner dagegen waren sie zufrieden. „Mit etwas Glück hätten wir das Ding noch gewonnen“, sagte Arne Friedrich. Aber wichtig sei doch, dass die in der Winterpause doch umformierte Mannschaft so langsam zusammenwachse, fand der Berliner Mannschaftskapitän. Tatsächlich harmonierte es gestern bei Hertha auf dem Rasen erstaunlich gut, insofern verspricht das Unentschieden von Wolfsburg den Berlinern mehr für die Zukunft.

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