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Geteiltes Leid. Nach Genki Haraguchi (Mitte) fällt aus Ronny bei Hertha aus.

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Update

Hertha BSC: Alexander Baumjohann, Sebastian Langkamp und Ronny fallen aus

Hertha BSC wird hart vom Verletzungspech getroffen. Alexander Baumjohann hat sich erneut einen Kreuzbandriss zugezogen. Er fällt mindestens ein halbes Jahr aus, Torwart Gersbeck ist am Dienstag operiert worden, Verteidiger Langkamp fehlt vier Wochen. Auch Ronny fällt aus.

Die erste Diagnose klang noch recht harmlos. Nichts gerissen, nur eine Zerrung. Am vergangenen Mittwoch hatte sich Baumjohann im Training das Knie verdreht und anschließend die Einheit abgebrochen. Doch weil das Knie noch geschwollen war, stand eine genauere Untersuchung noch aus. Die erbrachte dann das niederschmetternde Ergebnis: Baumjohann hat sich erneut das Kreuzband gerissen, am selben Knie wie vor fast auf den Tag genau einem Jahr. Ende August 2013, nach gerade mal vier Spielen für Hertha, hatte sich Baumjohann in der Bundesligapartie beim VfL Wolfsburg kurz vor Schluss verletzt, als er auf einem Stück Kunstrasen neben dem Platz wegrutschte. Sieben Monate war der Neuzugang vom 1. FC Kaiserslautern außer Gefecht gesetzt. Erst Ende März, in der Arena Auf Schalke, kehrte er in Herthas Profimannschaft zurück. Hinter Baumjohann lag eine lange und harte Regeneration. Das blüht ihm auch jetzt wieder. In der Regel zieht ein Kreuzbandriss eine Ausfallzeit von mindestens einem halben Jahr nach sich. Wann und wo der 27-Jährige operiert werden soll, steht noch nicht fest.

"Das ist grausam. Für den Jungen ist es am schlimmsten", sagte Trainer Jos Luhukay am Dienstagvormittag nach dem Training. "Das ist mental nicht einfach." Baumjohanns Schickasl erinnert an Holger Badstuber vom FC Bayern München, der sich ebenfalls zweimal hintereinander dasselbe Kreuzband gerissen hatte und insgesamt mehr als anderthalb Jahre ausgefallen war.

Für Baumjohann ist es schon der zweite Kreuzbandriss

Baumjohann hatte die niederschmetternde Diagnose bereits am Wochenende erfahren. Die meisten Spieler des Berliner Fußball-Bundesligisten wurden erst am Dienstag vor dem Training von Trainer Jos Luhukay. "Das ist ja Wahnsinn", sagte Neuzugang Jens Hegeler. "Für ihn ist das eine brutale Geschichte, für die Mannschaft ein schwerer Schlag." In der Saisonvorbereitung war Hertha BSC von Verletzungen weitgehend verschont geblieben, in den vergangenen Tagen aber hat es den Klub hart getroffen: Erst verletzte sich Baumjohann, am Wochenende, beim Bundesliga-Start, traf es Neuzugang Genki Haraguchi. Er zog sich im Spiel gegen Werder Bremen kurz vor Schluss eine Schulterverletzung zu und fehlt mindestens am Samstag beim Auswärtsspiel in Leverkusen. Der dritte Torwart Marius Gersbeck, der am Wochenende für Herthas U 23 gespielt hatte, ist am Dienstag am rechten Meniskus untersucht worden. Der Eingriff ist laut Hertha BSC gut verlaufen; wie lange er fehlen wird, steht noch nicht fest.

Gleiches gilt für Innenverteidiger Sebastian Langkamp, der am Dienstag vom Trainingsplatz getragen werden musste, weil er nicht mehr auftreten konnte. Laut Luhukay hat sich Langkamp am Sprunggelenk verletzt, nachdem er versucht hatte einen Schuss von Julian Schieber zu blocken. "Er hatte starke Schmerzen", berichtete Herthas Trainer. "Ich befürchte, dass es was Schlimmes ist." Die Diagnose am Dienstagabend lautete: Außenbandteilruptur und eine knöcherne Randkantenabsprengung im Fersenbein des linken Fußes. Die Ausfallzeit beträgt vier Wochen. Zum Tag der mittleren und schweren Schocks gehörte auch die Meldung, dass Ronny mit einem Muskelfaserriss im linken Hüftbeuger für etwa zehn Tage ausfällt. Der Spielmacher verpasst damit das nächste Match in Leverkusen.

Langkamp fehlt vier Wochen, Ronny zehn Tage

Bis zum Montag hat Hertha noch Zeit, auf die Ausfälle zu reagieren. Bisher genoss die Verpflichtung eines weiteren Stürmers höchste Priorität. Das könnte sich nach der Verletzung Baumjohanns ändern. Luhukay wollte sich dazu am Dienstag noch nicht äußern. "Es ist alles noch so frisch", sagte er. "Das muss ich erstmal sacken lassen." In der vergangenen Saison haben die Berliner ebenfalls kurzfristig noch auf Baumjohanns Ausfall reagieren können. Unmittelbar vor Ende der Transferperiode liehen sie die beiden Mittelfeldspieler Tolga Cigerci und Per Skjelbred aus, die den Spielmacher erfolgreich ersetzten.

Während Cigerci nach der Saison fest verpflichtet wurde, kehrte Skjelbred nach Ablauf der Leihe zum Hamburger SV zurück. Die Berliner sind nach wie vor daran interessiert, den norwegischen Nationalspieler zurückzuholen, bisher konnten sie sich mit dem HSV jedoch noch nicht über eine Ablöse verständigen. Gut möglich, dass Manager Michael Preetz die Bemühungen nach dem Ausfall Baumjohanns noch einmal intensiviert - zumal auch Cigerci wegen einer Zehenverletzung noch einige Wochen fehlen wird.

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