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Brüggemann.

© Thilo RückeisBr

Hertha BSC: Der Streitbare kehrt zurück: Ex-Präsidiumsmitglied Brüggemann will in den Aufsichtsrat

Klaus Brüggemann will in Herthas Aufsichtsrat, für die vier Plätze gibt es sieben Kandidaten. Das Ex-Präsidiumsmitglied arbeitet unter anderem als Geschäftsführer beim SV Babelsberg - das könnte Herthas Fans weniger gefallen.

Vor drei Wochen hätte er sich selbst nicht vorstellen können, dass er noch einmal ein Amt bei Hertha BSC anstreben könnte. Nicht, dass ihn der Verein nicht mehr interessiert hätte. Dazu verfolgt Klaus Brüggemann Hertha bereits viel zu lange. Schon zu tristen Zweitligazeiten hat er den Förderkreis der damaligen Sponsoren mitgegründet. 1994 war das. Von 2000 bis 2004 war er Mitglied des Aufsichtsrates, damals noch höchstes Gremium des Berliner Fußball-Bundesligisten. Und von 2008 bis 2011 gehörte er dem Präsidium des Klubs an. Nach sieben Jahren Gremienpause wird Brüggemann nun am kommenden Montag, bei Herthas Mitgliederversammlung, für einen Platz im Aufsichtsrat des e. V. (eingetragener Verein) kandidieren.

Für die vier Plätze gibt es insgesamt sieben Bewerber. Alle vier bisherigen Mitglieder treten wieder an: Bernd Schiphorst, der Chef des Gremiums, der frühere Hertha-Profi Andreas Schmidt, Torsten-Jörn Klein und Scott Körber. Dazu kandidieren Nils Körte, der aus der Fanszene kommt, Susanne Klabe, die Geschäftsführerin des Landesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, und eben Brüggemann. Vorgeschlagen wurde er von Christian Wolter, Präsidiumsmitglied von Hertha BSC. Für eine Kanditatur des 59-Jährigen haben sich auch Ingmar Pering, ebenfalls aus Herthas Präsidium, und Aufsichtsratsmitglied Körber stark gemacht.

Brüggemann, der unter anderem als Dozent für Sportmarketing und -management an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit arbeitet, ahnt, dass seine Tätigkeit als Geschäftsführer beim SV Babelsberg bei Teilen der Hertha-Fans auf Kritik stoßen könnte. Als er 2011 das Angebot des damaligen Drittligisten auf Betreiben eines Sponsors annahm, wusste er allerdings nicht, dass sich die Anhänger beider Klubs in derart inniger Ablehnung gegenüberstehen. In einem Interview nach seiner Entlassung hat Brüggemann einmal erzählt, dass er in Fanforen als „Dreckswessi“ und „Scheiß-Herthaner“ beschimpft worden sei.

Brüggemann ist ein streitbarer Typ, der auch in seiner Zeit als Präsidiumsmitglied bei Hertha BSC durchaus kritische Positionen eingenommen hat. Er sagt aber: „Ich bin weit davon entfernt, im Aufsichtsrat den Klugscheißer spielen zu wollen.“

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