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Er hat keine Angst vorm Olympiastadion: Raffael.

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Hertha BSC: Die Bedrohung von den Rängen

Hertha BSC will am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach die Heimphobie im Olympiastadion überwinden.

Ob die an sich erfreuliche Nachricht wirklich eine positive sein wird oder doch eine negative – das wird sich wie so vieles im Fußball erst im Nachhinein mit Sicherheit feststellen lassen. 54 000 Karten hat Hertha BSC bereits für das Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach verkauft, 60 000 Zuschauer plus x werden an diesem Samstag im Olympiastadion erwartet. Eine stattliche Zahl für das Duell mit dem Beinahe-Absteiger aus der Vorsaison. Und für die Berliner Fußballer möglicherweise ein paar zu viel.

Was jeder Sportler als extrem beflügelnd empfinden wird – ein volles Stadion –, hat sich für Hertha in dieser Saison als eher störend herausgestellt. „Man konnte ein bisschen den Eindruck gewinnen, dass die Mannschaft auswärts weniger Angst hat als zu Hause“, sagt Markus Babbel. Für den Trainer der Berliner ist das ein nur schwer zu erklärendes Phänomen. Bei ihm war es immer umgekehrt. Erst bei mehr als 40 000 Menschen auf den Rängen habe er sich richtig straffen können. Das erhofft sich Babbel am Samstag auch von seiner Mannschaft: „Wir müssen mit weniger Hemmungen ins Spiel gehen, die Kulisse muss auch Kräfte freisetzen.“

Das wäre auch deshalb wichtig, weil die Gladbacher „ein schwieriger Gegner ohne Wenn und Aber“ sind, wie Babbel sagt. Die Gäste werden den Berlinern kaum den Gefallen tun, wie die Wolfsburger am vorigen Wochenende mit vollem Risiko den Weg nach vorne zu suchen. Der Erfolg der Borussen unter ihrem Trainer Lucien Favre basiert auf einer stabilen Defensive. „Sie spielen taktisch sehr diszipliniert“, sagt Babbel, „haben aber auch Spieler, die nach vorne sehr viel Qualität mitbringen.“

Einer davon ist Nationalspieler Marco Reus. „Ich glaube nicht, dass es Spaß macht, gegen uns zu spielen“, sagt er. Die beiden Viererketten der Gladbacher vor dem starken Torhüter Marc-André ter Stegen sind wie ein Gitternetz, in dem sich die gegnerischen Angriffe verfangen. Umso mehr wird es für Hertha darauf ankommen, Räume zu schaffen und Tiefe ins Spiel zu bekommen. Das spricht dafür, dass der schnelle Nikita Rukavytsya, der in Wolfsburg erstmals in der Startelf stand, erneut von Anfang an spielen wird. Auch Raffael könnte ein Schlüssel zu einem erfolgreichen Nachmittag für Hertha werden – wenn er wie zuletzt in der Defensive mitarbeitet und dann mit seiner Dynamik aus der Tiefe kommt. „Dann wird es für den Gegner schwierig“, sagt Babbel. Vor einer Woche in Wolfsburg hat Raffael das nachdrücklich bewiesen.

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